SC / 1894 M.Gladbach: u.a. Umbach, Schneiders, Weisweiler, Esters
Alemannia Aachen: Riechert – M. Breuer, Emunds – J. Boeven, J. Wesché, Essers – Wolff, Leussler, H. Wollgarten, E. Pullen, Rex
1:0 Umbach, 2:0
(auf dem Sportplatz am Wasserturm)
Gegen den neuen westdeutschen Meister trat unsere Erste in Gladbach in folgender Aufstellung an: [...]
Anfangs zeigte sich eine direkte Ueberlegenheit unserer Mannschaft; man konnte sagen, wohin der Ball kam, da stand ein Alemanne. Doch schon bald kam Gladbach auf, und das Spiel wurde ziemlich ausgeglichen.
Nach hartem Kampfe mit wechselndem Glück findet ein scharfer, unhaltbarer Schuss von Umbach den Weg ins Netz. Trotz aller Bemühungen gelingt es uns nicht gleichzuziehen. Mit 1:0 wird gewechselt, und, obwohl unsere Mannschaft in der zweiten Hälfte teilweise drängt, bringen wir es doch zu keinem Erfolg. Dagegen passiert ein zweiter guter Schuss des Gegners gleichfalls unser Tor.
Ganz abgesehen davon, dass das Spiel von einem nicht grade sehr fähigen Herrn der Gladbacher Viktoria geleitet wurde, wodurch uns ein Elfmeterstoss verloren ging, hatten wir auch sonst wenigstens 1 Tor verdient; wurden doch selbst aus dem Publikum Stimmen laut, die ein Gleichspiel als das richtigere Resultat bezeichneten, und das will in Gladbach doch sicher viel heissen.
Der Gegner lieferte ein flottes ziemlich faires Spiel; Esters, Umbach, Schneiders und Weissweiler sind die besten Leute.
Die Kombination unserer Mannschaft war durchweg gut, manchmal vorbildich, aber nur vor dem feindlichen Tore haperte es.
Ein Stürmer soll und muss aus jeder Lage schiessen können, aber davon war bei unseren Leuten nichts zu bemerken, es wurde wenig geschossen und dann auch noch in der Regel weidlich schlecht. Die linke Flanke, Rex und Pullen, wurde in der ersten Hälfte überbürdet, sie arbeiteten mit Feuereifer; schade dass ihnen kein Erfolg beschieden war; nur vermisse ich bei Pullen die gewohnte Sicherheit. Wollgarten hat mich enttäuscht. Zugegeben, dass er fast ständig durch 2 Mann gedeckt wurde, so hat er doch manche Chance verpasst, Er spielte sehr uneigennützig, ganz gegen seine sonstige Gewohnheit; aber er muss entschlossener sein, etwas intensiver hinter dem Ball her und von seienm Schusstalent häufiger Gebrauch machen. Leussler und Wolff waren gut, besonders Leussler arbeitete für zwei. In der Läuferreihe glänzte J. Wesche, noch so einen Joe in der Stürmerreihe und das Resultat wäre wohl ein anderes gewesen. Boeven und Essers waren befriedigend, Bieven hatte nicht seine sonstige Sicherheit, Essers litt noch unter dem vorhergehenden Tag. Die Verteidigung hatte anstrengend zu tuen, Moritz spielte mit gewohnter Ruhe und Sicherheit, auch Emunds stellte seinen Mann; nur gefällt mir sein Zurückgehen nicht, warum greift er nicht an, da er doch in den meisten Fällen wo er es tat, auch Erfolg hatte! Riechert zeigte seine gute Form, an den 2 Toren war er schuldlos, die waren eben unhaltbar; mancher gefährliche Schuss wurde von ihm in brillanter Manier gehalten, sodass sich sogar das Gladbacher Publikum manchmal zu Beifall hinreissen liess.
(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 11 / 1. Juni 1909)
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