Coach Seeberger fordert taktisch diszipliniertes Auftreten von seinem Team
„Den Schalter umlegen“ bedeutet, eine Fähigkeit anzuwenden, die man zwar besitzt, die aber kurzfristig verloren gegangen ist. Genau mit diesem Ziel bricht der Alemannia-Tross am heutigen Nachmittag zum Auswärtsspiel nach Paderborn auf. Oder in den Worten von Coach Jürgen Seeberger: „Wir wissen wie es geht, wir müssen es nur umsetzen.“ Mit den bisherigen Übungseinheiten in dieser Woche zeigte er sich sehr zufrieden. „Wir haben viele Dinge aufgearbeitet und gut trainiert“, berichtete der Cheftrainer am Mittag.
Deshalb geht der 42-Jährige auch optimistisch in das Duell mit den Ostwestfalen: „Die Mannschaft hat den richtigen Weg eingeschlagen, um sich gut zu präsentieren. Wir haben genug Selbstbewusstsein, um den Gegner niederzuringen.“ Fehlen werden ihm im Hermann-Löns-Stadion lediglich drei Spieler: Hrvoje Vukovic befindet sich nach seiner Sprunggelenksoperation weiterhin im Reha-Training und Todor Kolev ist auf Grund seiner fünften gelben Karte gesperrt. Am Nachmittag meldete sich auch noch Cristian Fiel ab. Der Spanier wurde mit mehreren Stichen an der Hand genäht und ist dadurch gehandicapt.
Seeberger hat aber dennoch nahezu auf jeder Position die Qual der Wahl, da alle Rekonvaleszenten (bis auf Vukovic) wieder fit und einsatzbereit sind. Am vergangenen Wochenende konnten sich bereits fünf Profis bei den Amateuren empfehlen: Reiner Plaßhenrich, Mirko Casper, Thomas Stehle, Daniel Brinkmann und Faton Popova. „Es freut mich sehr, dass sie der U23 zum Sieg verholfen haben. Die Spielpraxis war wichtig und das positive Ergebnis für unsere Amateure von großer Bedeutung“, urteilt Seeberger über den 2:0-Erfolg der Zweiten in Speldorf.
Besonders vom erneuten Comeback von Reiner Plaßhenrich zeigte sich Seeberger beeindruckt. „Er ist der Erste, der nach so einer schweren Verletzung zurückkommt. Deshalb sollte man ihm auch nicht zu viel auflasten“, erklärt der Coach, der Plaßhenrich in jedem Fall mit nach Paderborn nimmt. Ob der Routinier auch in der Startelf auftauchen wird, ließ sich der Trainer noch offen. Was sein Team in Paderborn hingegen erwartet, davon hat er klare Vorstellungen. „Wir müssen taktisch diszipliniert auftreten und den zweiten Bällen konsequent nachgehen, da wahrscheinlich viele hohe Bälle auf uns zukommen“, vermutet Seeberger, der am Sonntag Zeuge der 0:1-Niederlage des SCP in Hoffenheim war und dabei einen starken Auftritt der Ostwestfalen erlebte.
Die 2:5-Pleite gegen Fürth in der Vorwoche sei aus den Köpfen und jetzt gehe es nur noch um den Sportclub: „Nach so einer Niederlage will man die richtige Reaktion zeigen. Wir fahren nach Paderborn, um dort zu gewinnen“, sagt Seeberger abschließend. Ein Sieg ist der Alemannia in der Vergangenheit dort noch nie gelungen. Dennoch ist die Bilanz gegen die Ostwestfalen nahezu ausgeglichen: Zwei Siege stehen zwei Unentschieden und drei Niederlagen gegenüber. Im Hinspiel auf dem Tivoli gab es einen 3:1-Erfolg der Schwarz-Gelben.
SC Paderborn 07: Bogavac (46. Müller), de Graef, Djurisic, Fall, Gonther, Gouiffe a Gouffan, Koen (55. Noll), Krösche, Kruse, Löbe, Schüßler (64. Hoilett) / Trainer: Pavel Dotchev
Alemannia Aachen: Brinkmann, Casper (73. Leiwakabessy), Ebbers, Herzig, Krontiris, Lagerblom (69. Lehmann), Nemeth, Olajengbesi, Plaßhenrich (84. Milchraum), Polenz, Stuckmann / Trainer: Jürgen Seeberger
0:1 Herzig (2.)
Koen (51.), Olajengbesi (72.)
4 / 5
6 / 6
Stefan Lupp, Stefan Weber, Thomas Gerber
5.022 (davon ca. 600 aus Aachen)
bewölkt, 9 Grad