1. Bundesliga - Saison 2006/2007 - 3. Spieltag - Samstag 26.08.2006  - 15:30 Uhr
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Gegen die 96er den nächsten Schritt machen

Hecking: Mannschaft wirkt aufgeräumt und spielfreudig

Am Samstag tritt die Alemannia in der AWD-Arena bei Hannover 96 an. Coach Dieter Hecking macht vor der Reise zu seinem ehemaligen Verein einen optimistischen Eindruck: „In den Trainingseinheiten war diese Woche eine ganze Menge Spielfreude zu beobachten“, sagt der 41-Jährige.

Die 0:1-Niederlage gegen Schalke 04 habe die Mannschaft nicht verunsichert - im Gegenteil. „Obwohl wir das Spiel verloren haben, merkt man, dass die Jungs einen Schritt nach vorne gemacht haben. Sie wirken aufgeräumt, denn sie haben eine gute Leistung gezeigt“, so Hecking. „Jetzt müssen wir am Spielrhythmus arbeiten. Die Leistung muss über 90 Minuten konstant gehalten werden. Aber das zählt für mich auch noch zum Lernprozess.“ Gegen den nächsten Gegner müsse sein Team leistungsmäßig dort weitermachen, wo es gegen Schalke aufgehört habe.

Keeper Kristian Nicht ist für den dritten Spieltag noch gesperrt, Ersatztorwart Marcus Hesse trainiert nach seiner Bauchmuskelverletzung jedoch wieder mit der Mannschaft, sodass Amateur-Keeper Daniel Schell gegen Hannover wohl nicht auf der Bank Platz nehmen wird. Zudem muss Hecking auf die verletzten Thomas Stehle und Emmanuel Krontiris verzichten. Krontiris fällt wegen einer schmerzhaften Fußprellung aus, die er sich im Training zuzog, Stehle darf wegen seiner Rückenverletzung immer noch nicht mit dem Team trainieren.

Hannover 96 steht nach zwei Spieltagen wie die Alemannia noch ohne Punkt da. Doch dies sei kein Grund, die Hannoveraner zu unterschätzen, meint der Aachener Coach. „Man darf sie nicht am Tabellenplatz messen. Sicher haben sie keinen gelungenen Start hingelegt. Im Spiel gegen Bremen waren sie aber 70 Minuten das bessere Team und hätten gewinnen müssen. Daran orientiere ich mich“, warnt der Coach.

Hannovers Trainer Peter Neururer macht Druck auf seinen Kader: „Wir müssen gewinnen, egal mit welchem System und mit welcher taktischen Aufstellung.“ Trotz des negativen Saisonstarts sei seine Mannschaft „guter Dinge und körperlich gut drauf“. Nicht zur Verfügung steht ihm lediglich der Rot-gesperrte Linksverteidiger Michael Tarnat. Der Einsatz von Jonas Troest ist nach einer Zehenverletzung noch fraglich. Doch Arnold Bruggink (Knöchelprellung) und Robert Enke (Bänderdehnung im Sprunggelenk) sind ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Zu den provozierenden Äußerungen Neururers über die Medien hält sich Hecking indes bedeckt: „Dazu gebe ich keinen Kommentar ab.“

Die Bilanz spricht für die Roten. In bisher 41 Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften gewann Aachen zehn Mal, spielte 13 Mal unentschieden und verlor 18 Mal. Die Auswärtsbilanz der Alemannia fällt negativ aus. Bei 20 Begegnungen verlor Aachen zwölf Spiele und gewann nur ein einziges. Sieben Mal trennte man sich von Hannover unentschieden. Das letzte Spiel der beiden Mannschaften am 25. Oktober 2005 im DFB-Pokal gewann Hannover 96 auf dem Tivoli mit 2:1. Torschütze für die Hannoveraner war zweimal Brdaric Marius Ebbers traf für unser Team.

Die Partie am Samstag wird geleitet von Peter Gagelmann (34). Ihm assistieren an den Seitenlinien Matthias Anklam und Sascha Thielert. Vierter Offizieller ist Harald Sather.

Für die Begegnung in der AWD-Arena wurden in Aachen 1.200 Karten abgesetzt. Nach Hannover fahren drei Fanbusse. Abfahrt ist bereits um 9 Uhr, statt ursprünglich geplant um 10 Uhr.

Infos

Bilanz gegen Hannover 96
Infos zu Hannover 96

Spieldaten

Aufstellung

SV Hannover 96: Andersson, Balitsch, Bruggink (66. Thorvaldsson), Cherundolo (67. Schröter), Enke, Fahrenhorst, Hashemian, Huszti, Lala, Stajner, Zuraw / Trainer: Peter Neururer

Alemannia Aachen: Dum (78. Lehmann), Ebbers, Fiel, Klitzpera, Leiwakabessy, Pinto, Plaßhenrich, Rösler (73. Reghecampf), Schlaudraff (84. Ibišević), Sichone, Straub / Trainer: Dieter Hecking

Tore

0:1 Schlaudraff (15.), 0:2 Dum (47.), 0:3 Plaßhenrich (72.)

Verwarnungen

  Pinto (41.),   Lala (45.),   Fahrenhorst (51.),   Dum (54.)

Ecken

13 / 1

Abseits

3 / 6

Schiedsrichter:

Peter Gagelmann, Matthias Anklam, Sascha Thielert

Zuschauer:

30.087

Wetter:

stark bewölkt, 15 Grad

Alemannia zeigt eindrucksvollen Konterfußball

Hannover ohne Chance gegen Aufsteiger - 3:0 für die Hecking-Elf

Im dritten Anlauf hat die Alemannia mit einem beeindruckenden 3:0 in Hannover den ersten Sieg der Saison eingefahren. Vor nur 30.057 Zuschauern in der AWD-Arena - davon ca. 2000 mitgereiste Aachener - erzielten Jan Schlaudraff in der ersten und Sascha Dum sowie Reiner Plaßhenrich in der zweiten Hälfte die Tore.

Trainer Dieter Hecking bot die gleiche Aufstellung wie beim letzten Spiel gegen Schalke auf. Sascha Rösler agierte hinter den Spitzen Jan Schlaudraff und Marius Ebbers. In der Viererkette gingen als Innenverteidiger Moses Sichone und Alexander Klitzpera an den Start. Die Außenverteidiger waren wie gewohnt Sergio Pinto auf Rechts und Jeffrey Leiwakabessy auf Links. Vor der Abwehr agierte Kapitän Reiner Plaßhenrich. Stefan Straub ersetzte den noch gesperrten Kristian Nicht.

Nach der 0:4-Niederlage in Berlin stellte Trainer Peter Neururer auf ein offensives 4-3-3 um. Linksverteidiger Christoffer Andersson rückte für den für den Rot-gesperrten Michael Tarnat in die Startelf. Die Offensivabteilung der „Roten“ bestand aus Jiri Stajner, Vahid Hashemian und Szabolcs Huszti. Dahinter agierte Arnold Bruggink, der von den zwei „Sechsern“ Altin Lala und Hanno Balitsch unterstützt wurde. Lala drängte Chavdar Yankov aus dem Team. Stürmer Thomas Brdaric saß nur auf der Tribüne.

In der Anfangsphase bemühten sich beide Mannschaften das Spiel zu machen und offensiv nach vorne zu spielen. Viele Fehlpässe und hektische Aktionen prägten den Spielverlauf. Hannover 96 war allerdings die Mannschaft, die zum ersten Mal gefährlich wurde. Nach einer Ecke von der linken Seite stieg Vahid Hashemian am höchsten und köpfte den Ball nur knapp neben den Kasten (8.). Drei Minuten später wackelte dann das Tornetz der Alemannen. Huszti traf nach schönem Pass von Staijner aber nur das Außennetz. In der 15. Minute das erste Saisontor der Alemannia. Rösler setzte Schlaudraff mit einem sehenswerten Pass in Szene, der eindeutig nicht im Abseits stand. Der Aachener Stürmer lupfte der Ball mustergültig über den herausstürzenden Keeper Robert Enke und schob unbedrängt ein. Ein historischer Treffer: das erste Bundesligator der Alemannia nach 36 Jahren!

Die Niedersachsen drängten in der Folgezeit auf den Ausgleich, konnten aber nicht entscheidend gefährlich werden. Anders die Alemannia, die jetzt aus einer sicheren Defensive nach vorne spielte. In der 23. Minute spielten Sascha Dum und Schlaudraff die Abwehr mit einem Doppelpass schwindelig. Dum konnte das Zuspiel aber nicht nutzen und legte sich den Ball im Strafraum zu weit vor. Nur vier Minuten später wieder Alarm im Strafraum der Hannoveraner: Cristian Fiel nahm eine Flanke von Rösler direkt und schoss Dariusz Zuraw an, der dadurch schlimmeres für die Niedersachsen verhinderte. Danach stellten sich die Kicker vom Tivoli geschickt an: Die Niedersachsen wurden schon im Mittelfeld attackiert und immer wieder zu Fehlpässen gezwungen. Die Roten kamen so nur durch Zufallsprodukte zu Torchancen.

In der 35. Minute schoss Stajner Straub den Ball in die Arme - der Ball flog dem Tschechen nach einem Freistoß vor die Füße. Eine Minute später dann wieder der Stürmer der „Roten“: Nach einer Ecke setzte dieser den Ball zum Glück der Schwarz-Gelben nur neben den Kasten. Hannover war jetzt dem Ausgleich näher als die Alemannia einem zweiten Tor. Huszti prüfte aus 16 Metern per Drop-Kick den gut reagierenden Straub (37.). Die Schlussphase gehörte dem Team von Peter Neururer, die sich vermehrt in der Hälfte der Aachenern festsetzen konnten. Die letzte Chance gehörte aber unserem Team: Rösler setzte sich auf der rechten Seite durch und bediente Ebbers, der aus fünf Metern den Ball knapp über das Gehäuse setzte (43.).

Nach der Pause kamen beide Mannschaften unverändert aus der Kabine. Das Team von Dieter Hecking schockte 96 mit einem Traumstart. Nach einem perfekt gespielten 30-Meter-Pass von Fiel konnte Sascha Dum den Ball von der Strafraumkante ins leere Tor einschieben, Keeper Enke war beim Herauslaufen ausgerutscht (46.). Eine Minute später wurde die Alemannia nur vom Gespann um Schiedsrichter Peter Gagelmann gestoppt: Nach Flanke von Dum legte Schlaudraff per Kopf auf Ebbers ab, der aus Sicht des Referees im Abseits stand. Auf der Gegenseite konnte nur Stajner ein Zeichen setzen, der mit seinem Schuss einmal mehr seinen Meister in Straub fand (55.). Wütende Angriffe der Niedersachsen prägten jetzt die Partie. Die Schwarz-Gelben entschärften diese aber gekonnt. Besonders Sichone stellte sein Können immer wieder unter Beweis.

Bis zur 70. Minute passierte wenig. Dann tauchte der eingewechselte Gunnar Thorvaldsson im Strafraum auf und ließ Sichone ins Leere laufen. Klitzpera passte jedoch auf und klärte zur Ecke. Zwei Minuten später entschied Plaßhenrich die Partie. Der Kapitän verwertete eine gut getimte Flanke von Schlaudraff, der sich wieder einmal auf der rechten Seite durchsetzen konnte. Alemannia jetzt in Spiellaune: Wieder Schlaudraff, aber diesmal von links: Seinen Pass in die Tiefe verpasste Ebbers nur um eine Fußspitze (76.). Hannover kam noch einmal: Hanno Balitisch köpfte in der 83. Minute eine Flanke von Stajner knapp übers Tor. Frust machte sich breit in den Reihen der „Roten“: Thorvaldsson riss Leiwakabessy völlig grundlos im Stile eines Ringers von den Beinen und hatte Glück keine Verwarnung bekommen zu haben. Fünf Minuten vor Schluss versuchte Fiel aus der Distanz sein Glück. Der ebenfalls ins Spiel gekommene Laurantiu Reghecampf kurvte mit dem Leder durch die Abwehr der Hannoveraner und legte klug an die Strafraumkante zurück, wo Fiel den Ball nur knapp am Tor vorbeizimmerte. In der Schlussphase drückte Hannover noch einmal, konnte die sicher stehende Abwehr der Schwarz-Gelben aber nicht mehr gefährden.

Hoch verdient kam Alemannia Aachen durch ein 3:0 in Hannover zu dem ersten Dreier der Saison. Aufgrund einer sicher stehenden Abwehr, dem nötigen Biss und einer hervorragenden Chancenverwertung hatte Hannover 96 gegen unser Team das Nachsehen.

Zum Spiel

Dieter Hecking: Ich denke, wir haben hier verdient gewonnen. In der ersten Halbzeit hat die Mannschaft noch nicht ganz umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Nach dem 2:0 waren wir im Konterspiel aber brandgefährlich. Insgesamt haben wir da weiter gemacht, wo wir gegen Schalke aufgehört haben. Es ist ein schönes Gefühl mit einem Sieg nach Hause zu fahren.

Jan Schlaudraff: Es war ein verdienter Sieg. Letzte Woche haben wir gezeigt, was wir können. Wir sind schon im spiel gegen Schalke in der Liga angekommen, heute haben wir auch die Punkte geholt und sind belohnt wurden. Natürlich haben wir das Potenzial die Klasse zu halten.

Sergio Pinto: Genau so haben wir uns das vorgestellt. Hinten gut stehen und schnell kontern. Wir haben das Besprochene gut umgesetzt. Theoretisch können wir in jedem Spiel doch eigentlich nur verlieren. Deshalb gehen wir in jedes Spiel locker rein. Heute sind wir belohnt worden.

Hanno Baltisch: Wenn man 0:3 hinten liegt und so gegen die Aachener spielt, ist es vielleicht gut nach 90 Minuten aufzuhören.

Peter Neururer: Es ist mir unerklärlich, wie meine Mannschaft bei 65 Prozent Ballbesitz im eigenen Stadion 0:3 verlieren kann. Nach dem 0:2 hat das Team offensiv wie defensiv zu viele Fehler gemacht. Da habe ich nicht mehr an unseren Erfolg geglaubt.

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