Regionalliga West - Saison 2022/2023 - 12. Spieltag - Samstag 15.10.2022  - 14:00 Uhr
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„Keine leichte Aufgabe“

Alemannia reist zum SV Straelen

Die Alemannia tritt im Rahmen des 12. Spieltages der Regionalliga West am Samstag um 14 Uhr beim Tabellen-Vorletzten SV Straelen an. Die Begegnung ist nach der Trennung von Fuat Kilic das erste Spiel für Interimstrainer Helge Hohl.

Ereignisreiche Tage liegen hinter der Alemannia. Nach der Trennung von Fuat Kilic übernahm Helge Hohl am Mittwochnachmittag erstmals interimsweise die Trainingseinheit mit der Mannschaft. „Natürlich war das für die Mannschaft keine einfache und vor allem eine emotionale Geschichte“, blickt Hohl auf die vergangenen Tage zurück und zeigt dabei Verständnis für die Emotionen. „Meine Aufgabe ist es nun, die Spieler abzuholen und sie von unseren Ideen zu überzeugen.“ Bei den Trainingseinheiten unterstützen Hohl vorerst Jugendleiter Gabriele Di Benedetto sowie Stephan Lämmermann als Co-Trainer. Damit konnten neben der Position des Interimstrainers auch für die des Co-Trainers kostenneutrale Lösungen gefunden werden.

Beim obligatorischen Pressegespräch vor dem Auswärtsspiel beim SV Straelen wurden auch die Beweggründe der Trainerentlassung noch einmal aufgegriffen. Hohl erklärt dazu: „Wir wollen den Verein perspektivisch anders ausrichten, sodass langfristig gesehen unabhängig von Personen eine Alemannia-DNA zu erkennen ist. Dazu gehören neben den Spielstil beispielsweise auch die verstärkte Einbindung der Jugend und der Region. Perspektivisch gesehen soll es ein Anforderungsprofil sowohl für Spieler als auch für Trainer geben, das sich durch alle Mannschaften zieht“, erklärt Hohl – für den die Anfrage, als Trainer zu übernehmen, selbst kurzfristig kam – und geht näher auf den Spielstil ein: „Wir wollen unsere eigenen Stärken und den eigenen Ballbesitz in den Vordergrund stellen, nicht mehr so gegnerorientiert spielen. Vor allem auf dem Tivoli wollen wir höher anlaufen, noch früher draufgehen und mutig sein.“ Eine Alemannia-DNA zu schaffen, mit der sich Fans, Sponsoren, Mitarbeitende und Spieler identifizieren können und auch den Spielstil zu verändern sei „ein Prozess, der Zeit und Geduld braucht. Wir können nicht von heute auf morgen Hurra-Fußball spielen“, mahnt Hohl an.

Der Fokus solle nun nach emotionalen Tagen voll auf das kommende Spiel gegen den SV Straelen gerichtet sein. Verzichten muss der Trainer dabei auf die Langzeitverletzten David Sauerland und Pepijn Schlösser, aber auch hinter vielen zuletzt angeschlagenen oder erkrankten Spielern stehen noch einige Fragezeichen. So konnten Jannik Mause, Jannis Held, Tim Korzuschek, Julian Schwermann, Exaucé Andzouana und zusätzlich Marco Müller zuletzt gar nicht oder nur bedingt trainieren. „Wir werden kurzfristig sehen müssen, inwiefern die Spieler einsatzfähig sind“, erläutert Hohl. Der Gegner SV Straelen hat sich nach einem miserablen Saisonstart mit acht Niederlagen zum Auftakt hingegen personell noch verstärkt. Neben Ex-Alemanne Marcel Heller ist auch Stürmer Kenan Dünnwald-Turan im September noch zu den Blumenstädtern gestoßen. Seitdem konnten nach einem Trainerwechsel zwei Siege in drei Spielen eingefahren werden. Zuletzt hagelte es wieder eine 0:4-Niederlage gegen den 1. FC Bocholt, bei der die Straelener allerdings über 60 Minuten in Unterzahl agierten. „Das wird keine zu unterschätzende Aufgabe“, merkt der Interimstrainer an.

Etwa 400 bis 500 Fans werden die Aachener am Samstag nach Straelen begleiten, um dort die 7. Partie zwischen den beiden Vereinen zu verfolgen. Die Bilanz ist dabei aus Sicht der Alemannia bisher bei drei Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen positiv. Alle Fans, die auswärts nicht vor Ort sind, können das Spiel über den SPORTTOTAL-Livestream, der für fünf Euro verfügbar ist, den Alemannia-Liveticker oder den 100,5 Das Hitradio-Audiostream verfolgen. Schiedsrichter der Partie ist Dr. Marcel Benkhoff aus Ahaus. Ihm assistieren Jonas Fischbach und Jonathan Bäthge.

Spieldaten

Aufstellung

SV Straelen: Paris – Cirillo, Ben Salah, Päffgen, Brodersen (52. Stevens) – N'Diaye – Heller (87. N. Munsters), J. Munsters, Mata (67. Yamada; 83. Fionouke) – Vicario, Dünnwald / Trainer: Bekim Kastrati

Alemannia Aachen: Johnen – Müller, Heinze, Uzelac, Oeßwein (57. Schmitt) – Bajric, Witlon – Korzuschek (63. Held), Schwermann (46. Heim), Ramaj – Mause (63. Imbongo) / Trainer: Helge Hohl

Tore

1:0 Mata (24.), 1:1 Korzuschek (47.), 2:1 Mata (56.), 2:2 Ramaj (78.), 2:3 Ramaj (86.), 2:4 Ramaj (90.+2)

Verwarnungen

  Stevens (64.),   Mata (65.),   Vicario (71.),   Philipp Dünnwald (73.),   Ramaj (80.),   (82.),   Müller (90.+1)

Ecken

2 / 2

Abseits

3 / 1

Schiedsrichter:

Marcel Benkhoff (Ahaus) – Jonas Fischbach, Jonathan Bäthge

Zuschauer:

1.075 (davon ca. 450 aus Aachen)

Wetter:

15 Grad, bewölkt

Besondere Vorkommnisse:

Gelbe Karte für die Straelener Bank (82.)

4:2-Auswärtssieg in Straelen

Alemannia dreht das Spiel in doppelter Überzahl

Im ersten Spiel mit Helge Hohl auf der Trainerbank tat sich Alemannia lange schwer, konnte nach zwei Roten Karten das Spiel gegen den SV Straelen in doppelter Überzahl aber noch 4:2 gewinnen. Tim Korzuschek traf per Elfmeter (47.), Elsamed Ramaj erzielte einen Hattrick (76./86./90.+2). Für die Straelener traf Tyron Mata doppelt (24./56.).

Erstmals saß Helge Hohl, der zuvor als Sportdirektor der Alemannia agierte, interimsweise bei einem Spiel der Kaiserstädter auf der Trainerbank. Im Vergleich zum letzten Spiel veränderte der Interimscoach die Startelf auf gleich fünf Positionen. Jannik Mause, Tim Korzuschek und Elsamed Ramaj starten nach ihren Verletzungen beziehungsweise Erkrankungen wieder von Beginn an. Außerdem rückte Julian Schwermann in die Startelf und Marcel Johnen begann erstmals im Tor. 

Die ersten Minuten der Partie begannen hektisch. Zunächst verpasste Marcel Heller am langen Pfosten nur knapp (3.), dann köpfte Heni Ben Salah nach einer Ecke zu hoch (6.). Die Straelener nutzten es aus, dass sich die Alemannen nach nur drei Trainingseinheiten mit dem neuen Trainer zunächst finden mussten. Die Schwarz-Gelben kamen erstmals in der 13. Minute gefährlich zum Abschluss. Ramaj legte den Ball zurück auf Schwermann, dessen Versuch abgefälscht neben dem Tor landete. Zwar konnte die Alemannia nach einigen gespielten Minuten die Spielkontrolle mehr übernehmen und durch Gegenpressing immer wieder früh Bälle zurückerobern, die Straelener strahlten durch Konter aber immer wieder Gefahr aus. In der 24. Minute rannte Heller mit seinem Tempo auf dem rechten Flügel davon und passte punktgenau zu Tyron Mata, der aus zwei Metern am langen Pfosten nur noch einschieben musste – die Führung für die Hausherren. Insgesamt funktionierten einige Abläufe im Spiel der Alemannen noch nicht, trotzdem kamen die Gäste zu einer Doppelchance. Zunächst wurde eine Flanke in den Rückraum geklärt, wo Schwermann zum Schuss kam. Sein Versuch überwindete zwar den Torhüter, Torschütze Mata konnte aber noch auf der Linie klären. Direkt im Anschluss legte Korzuschek auf Bajric zurück, der von der Strafraumkante knapp vorbeischoss. Nur eine Spielminute später kam auch Mause zu seiner ersten Chance, setzte den Ball aber akrobatisch knapp neben das Tor (36.). Auch ein Kopfball von Marco Müller ging nicht ins Netz – Torwart Julius Paris konnte halten (39.). So ging es nach einem Versuch von Kenan Dünnwald in der 42. Minute mit einem Rückstand in die Kabinen. 

Nach der Pause konnte die Alemannia dann allerdings schnell den Ausgleich erzielen. Ein Körpercheck gegen Bajric wurde geahndet, den fälligen Elfmeter verwandelte Korzuschek zum 1:1 (47.). In der Folge drückte die Alemannia zwar, zu Chancen kamen aber die Straelener. Zunächst schoss Dünnwald nach Zuspiel von Heller drüber (50.), dann netzte Mata das zweite Mal zum 2:1 ein. Der kleine Mittelfeldspieler verwandelte eine Rechtsflanke am langen Pfosten per Kopf (56.). In der 68. Minute dann die Großchance für die Alemannia zum Ausgleich. Ramaj wurde geschickt, scheiterte bedrängt aber im Eins-gegen-eins an Torhüter Paris (68.). Dann gab es plötzlich Geschenke der Straelener: Zunächst lässt sich Jaron Vicario zu einer Tätlichkeit gegen Lukas Wilton hinreißen (72.) und nur zwei Minuten später auch Dünnwald (74) – Doppelrot für den SVS! In doppelter Überzahl hatten die Alemannen vor 1075 Zuschauern, darunter etwa 600 aus Aachen, das Spiel noch zu ihren Gunsten zu drehen. Und das sollte durch einen Hattrick von Ramaj auch gelingen. Das 2:2 erzielte der Flügelflitzer bereits vier Minuten nach den Roten Karten durch einen Kopfball nach Flanke von Bajric (78.). In der 84. Minute scheiterte Ramaj noch mit einem Schuss ins lange Eck an Paris, nur zwei Minuten später erzielte er aber seinen zweiten Treffer zum umjubelten 2:3: Nach einer Rechtsplanke von Heim konnte Paris einen guten Kopfball von Imbongo zunächst noch halten, den Abpraller flankte Sebastian Schmitt noch einmal zu Ramaj, der artistisch den Ball ins Tor legte (86.). In der Nachspielzeit ging auch Torhüter Paris bei einem Freistoß mit nach vorne, konnte dann bei einem Konter der Alemannia aber nicht schnell genug zurückeilen. Ramaj hob die Kugel aus 30 Metern über den Kopf des Torhüters zum 2:4-Endstand ins Tor (90.+2). 

„Wir haben kein gutes Auswärtsspiel gezeigt, zu viele Chancen zugelassen und zu wenig kreiert. Ohne die beiden Roten Karten wäre es schwierig geworden, hier noch einen Sieg mitzunehmen“, bilanzierte Interimstrainer Helge Hohl nach dem Spiel und ergänzte selbstkritisch: „Ich wollte den Jungs in zu kurzer Zeit zu viel Neues mitgeben, da muss ich gewisse Dinge ruhiger angehen. Die Veränderungen brauchen Geduld und Zeit.“ 

Das nächste Spiel ist für die Alemannia wieder ein Heimspiel. Am 21.10. ist freitagabends die Zweitvertretung des 1. FC Köln um 19.30 Uhr zu Gast auf dem Tivoli. 

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