Zu einem gerechten 1:1-Remis kam die Alemannia bei ihrem zweiten Auswärtsauftritt in Folge bei der Spielvereinigung Greuther Fürth. Dabei hatte der Unparteiische einen nicht unerheblichen Einfluss auf das Endergebnis, denn er pfiff zwei fragwürdige Strafstöße. Zunächst in der sechsten Minute gegen die Schwarz-Gelben (Handspiel Stehle), dann zehn Minuten nach der Pause (Foul an Stieber).
Dreimal in Folge entschied sich Trainer Peter Hyballa samt Pokalspiel für die gleiche Anfangself. Beim zweiten Auswärtsauftritt der Saison wechselte Alemannias Coach allerdings kräftig durch. Vor Keeper David Hohs rückte Tobias Feisthammel auf die rechte Seite. Für ihn durfte Thomas Stehle nach langer Zeit wieder von Beginn an ran. Auch Seyi Olajengbesi kam nach seiner Verletzung zum ersten Saisoneinsatz in der Innenverteidigung. Auf der linken Seite begann wie gewohnt Timo Achenbach. Kevin Kratz startete auf der Sechser-Position vor der Abwehr, den rechten Flügel besetzte Marco Höger und den linken Alper Uludag. Für Tolgay Arslan rückte Manuel Junglas auf die „Zehn“ und agierte hinter dem neuen Sturmduo Babacar Gueye und Zoltan Stieber, der sich ebenso über sein Startelf-Debüt freuen durfte. Zudem stand Benny Auer zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit wieder im Kader.
Bei der 0:3-Niederlage in Karlsruhe gerieten die Jungs vom Tivoli schon früh in Rückstand und auch bei den Franken ging es nicht gut los. Schiedsrichter Sascha Thielert hatte in der sechsten Minute im Strafraum ein Handspiel von Thomas Stehle gesehen, dem der Ball unglücklich aus kurzer Distanz an den Ellbogen prallte. Ohne Proteste seitens der Fürther zeigte der Unparteiische daraufhin überraschend auf den Punkt, von wo aus Nicolai Müller Hohs keine Chance ließ – 0:1 aus Sicht der Schwarz-Gelben. Erneut rannte man nun einem Rückstand hinterher, doch anders als in Karlsruhe ließ sich die Alemannia dieses Mal nicht beeindrucken und suchte den Weg nach vorne. Den ersten Torschuss notierte sich Hyballa in der 17. Minute, als Kratz es aus der Distanz versuchte. Fürths Schlussmann Max Grün bereinigte die Situation jedoch im Nachfassen.
Die Gastgeber wurden nun immer weiter zurückgedrängt, Alemannia übernahm mit schnellem Kombinationsspiel mehr und mehr die Kontrolle. Babacar Gueye setzte sich in der 28. Minute schön mit dem Rücken zum Tor gegen Falkenberg durch, doch seinen Schuss konnte Grün zur Seite abwehren. Das Team von Hyballa machte weiter Druck und zwang die Spielvereinigung immer wieder zu Fehlern im Spielaufbau, so auch in der 33. Minute, als Junglas den Ball eroberte, das Überzahlspiel zusammen mit Uludag allerdings nicht konsequent ausspielte.
Aus Sicht der Gastgeber war die Führung mittlerweile schmeichelhaft, denn es waren die Aachener, die deutlich mehr von der Partie hatten. Mit dem Angriffsspiel konnten die Alemannen zufrieden sein, doch die letzte Konsequenz fehlte vor dem Tor, wie auch in der 40. Minute, als Stieber Gueye mit einer Flanke bediente, dieser den Ball aber knapp über das Gehäuse setzte. Schließlich sollten dann auch die Jungs vom Ronhof vor der Pause noch ihre Chance haben: Ein langer Ball erreichte Müller, der nur knapp vor Hohs verzog (45.). Kurze Zeit später ging es für beide Teams in die Kabinen.
Zehn Minuten war die zweite Hälfte gerade einmal alt, da zeigte Schiedsrichter Thielert erneut auf den Punkt, und wieder fragten sich alle warum. Den Alemannen konnte es in dieser Situation jedoch egal sein, denn nun waren sie es, die aus elf Metern antreten durften, weil der Unparteiische ein Foul an Stieber gesehen hatte. Höger schnappte sich die Kugel und markierte mit seinem zweiten Saisontreffer den verdienten Ausgleich (55.). Die Aachener setzten ihren engagierten Auftritt in der Fremde fort und wussten mit konsequentem Pressing sowie schnell vorgetragenen Angriffen stets zu gefallen. Auch hinten stand man sicher und ließ nur wenig zu. Bei den Franken ging in der Offensive wenn überhaupt nur etwas über den agilen Torschützen Nicolai Müller, der es in der 60. Minute aus der zweiten Reihe versuchte, jedoch knapp verfehlte.
Mit der Dauer des Spiels neutralisierten sich beide Teams immer mehr, so dass Torchancen allmählich Mangelware wurden. Die große Gelegenheit zur Führung hatte in der 83. Minute einmal mehr Nicolai Müller, der nach einer Flanke von der rechten Seite völlig frei aus elf Metern zum Schuss kam – Hohs war jedoch auf der Hut und packte sicher zu. Hyballa brachte fünf Minuten vor Ende der Partie mit Tolgay Arslan und Benny Auer nochmals neuen Schwung in der Offensive, und das hätte sich beinahe gleich ausgezahlt: Ein Doppelpass zwischen den zuvor Eingewechselten schloss der türkische U21-Nationalspieler allerdings etwas zu harmlos ab, so dass Fürths Schlussmann Grün keine Probleme hatte (86.).
In den letzten Sekunden der Begegnung prallte der Ball bei einem Klärungsversuch erneut an den Arm von Kapitän Thomas Stehle, doch Schiedsrichter Thielert sah dieses Mal keinen Anlass zum Pfiff, obwohl die Fürther nun protestierten. Kurze Zeit später war Schluss und beide Mannschaften verließen mit einem gerechten Ergebnis den Platz.