2. Bundesliga - Saison 2003/2004 - 25. Spieltag - Sonntag 21.03.2004  - 15:00 Uhr
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"Jetzt gibt es wieder Eintopf"

Alle am Tivoli stehen noch unter den sensationellen Eindrücken von Mittwoch und den köstlichen Folgen. Alle? Nein, unsere Mannschaft muss das jetzt so schnell wie möglich aus den Köpfen bekommen.

"Berlin, das ist ganz toll, aber nun hat uns der Alltag wieder." Jörg Berger sprach es heute auf der Abschluss-PK vor dem Spiel in Unterhaching aus. "Jetzt wird erst einmal wieder Eintopf serviert. Aber wenn alle ganz brav sind und immer alles aufessen, dann wird uns vielleicht auch noch ein zweites Mal ein Galamenu serviert." Gemeint ist jetzt aber nicht das Endspiel, das vom Termin her noch ganz weit weg ist, sondern der letzte Spieltag in Karlsruhe. "Der größte Saison-erfolg wäre ein Auf-stieg, nicht das Endspiel."

Der Alemannia Coach legt hiermit noch einmal die Prioritäten offen dar. "Der Aufstieg wäre ein Erfolg, den wir mindestens 34 x genießen dürften, das Pokalendspiel - so schön es auch ist - ist nur eine Momentaufnahme." Auch nach dem Pokalspiel wurde die Abläufe genauso wenig geändert wie vor der Mittwochpartie. "Wir haben uns auf Gladbach nicht anders vorbereitet wie auf unsere Punktspielgegner und wir werden uns auch jetzt nicht anders vorbereiten." Das heißt mit anderen Worten: Heute wurde trainiert, morgen erfolgt die Anreise nach München.

Genaus wenig haben sich aber auch die personellen Probleme geändert. Neben den Verletzungen von Quido Lanzaat (Leiste) und Dennis Brinkmann (Reha nach OP) fallen jetzt am Sonntag auch noch Willi Landgraf und Stefan Blank jeweils wegen ihrer fünften Gelben aus. "Von unserer üblichen Viererkette ist gerade einmal noch einer übrig", sagte Jörg Berger, "und es ist für Alexander Klitzpera auch nicht einfach, sich auf immer neue Nebenleute einzustellen."

Doch der Coach der Schwarz-Gelben hofft auf die Spieler aus der zweiten Reihe, die jetzt eine Chance bekommen werden. "Die Spieler, die jetzt nachrücken, sind gefordert, wie ein Kai Michalke, der seine Chance auch genutzt hat, als er sie bekam. Unterhaching ist spielerisch eine starke Mannschaft und eigentlich besser als es ihr jetziger Tabellenstand." Dem kann der angesprochene Kai Michalke, der im Hinspiel seinen ersten Treffer für Schwarz-gelb erzielte, nur zustimmen. "Das war beim ersten Spiel keine leichte Aufgabe. Lange hatte es Unentschieden gestanden, bevor wir kurz vor der Pause in Führung gingen. Zum Schluss klappte dann alles und wir sind ein bisschen über uns hinausgewachsen." Unser Mittelfeldspieler hofft nach den zwei Siegen zuletzt, dass "wir noch rechtzeitig die Kurve bekommen haben. Wir haben gut gekämpft und jetzt hoffe ich, dass wir auch noch spielerisch zulegen können." Denn über eins sind sich alle am Tivoli einig und Kai Michalke spricht es aus: "Wir können uns nur dann oben festsetzen, wenn wir auch auswärts punkten. Ich würde gerne wie schon im Hinspiel ein Tor erzielen, aber viel wichtiger wäre ein Erfolg der Mannschaft, egal, wer ein Tor schießt."

Dazu ist es aber nötig, dass nicht wieder die teilweise haarsträubenden Fehler der Vergangenheit gemacht werden. Jörg Berger sieht das auch unabhängig von einzelnen Spielern. "Ganz egal wer spielt, die Mannschaft muss Mut haben und neunzig Minuten ohne Fehler spielen. Vor allem unsere individuellen Abwehrfehler haben uns immer unter Druck gesetzt." Unsere eigentlich immer sehr offensiv ausgerichtete Mannschaft muss kompakt stehen, dann gibt es beim bayerischen Aufsteiger Chancen etwas zu holen. Mit im Kader werden Marcus Hesse als zweiter Torwart sein - Dirk Memmersheim fällt mit Magen-Darm-Problemen krank aus -, sowie Michel Kniat aus der U19 und auch Thierry Bayock.

Saison ein Auf und Ab

Einen tollen Start legte der Aufsteiger zu Beginn der Saison hin, gewann die ersten vier Spiele in Serie und blieb bis zum 5. Spieltag Tabellenführer. Manch einer am Sport-park träumte schon wieder vom großen Bundesligafußball, wo die Spielvereinigung schon einmal für zwei Jahre spielte.

Die Realität holte die Hachinger aber schnell ein. Als Neunter schloss man genau in der Mitte der Tabelle die Hinrunde ab, zeigte allerdings mehr als einmal die attraktivere Art und Weise der 2. Bundesliga. Mit 13 Toren (von 26 insgesamt erzielten) stellte der Aufsteiger mit Francico Copado den besten Schützen der Liga. Doch genau der stärkste Trumpf ist auch eines der Probleme des Aufsteigers. Läuft es bei dem 1,71 m kleinen Spanier nicht, wurde selten gewonnen.

Trainer Wolfgang Frank und die sportlich Verantwortlichen hatten diese Schwäche erkannt und verpflichteten in der Winterpause Charles Akonnor (vom VfL Wolfsburg) und liehen vom 1. FC Köln Sebastian Helbig aus. Doch der gewünschte Entlastungs-effekt für "Paco" Copado trat bisher noch nicht ein. Nach den Siegen gegen Greuther Fürth und in Duisburg blieb die Spvgg. Unterhaching zuletzt fümfmal ohne eigenes Tor und holte nur zwei Punkte. Das darf am nächsten Sonntag im Sportpark auch ruhig so bleiben.

Bilanz

Zum vierten Mal treffen beide Vereine seit dem Wiederaufstieg der Alemannia in der 2. Bundesliga aufeinander. In den beiden Heimspielen konnten die Schwarz-Gelben als Sieger vom Platz gehen. Auswärts steht eine 0:2-Niederlage in der Statistik. Im Hinspiel gab es den bisher höchsten Saisonsieg. Pflipsen, Blank, Meijer, Grlic und Michalke trafen beim 5:1 im Oktober 2003.

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