Die Alemannia ist am Mittwoch bei den Sportfreunden Lotte zu Gast
Der 17. Spieltag der Regionalliga West hat für die Alemannia ein Auswärtsspiel vorgesehen. Das ist eigentlich nichts Ungewöhnliches. Allerdings liegt das letzte Auswärtsspiel der Schwarz-Gelben nun schon zweieinhalb Monate zurück. Die Wahrscheinlichkeit, dass das geplante Gastspiel bei den Sportfreunden Lotte am Mittwoch um 18.00 Uhr planmäßig über die Bühne geht, ist aber sehr hoch.
Nachdem Aachens Zeugwart bei sieben Auswärtsspielen die Trikotkisten bereits vor der Abreise in Aachen wieder auspacken durfte, soll es im achten Anlauf bei der weiten Reise an die Grenze Niedersachsens endlich klappen. Denn für die Regionalliga West gilt ab sofort die Regelung, dass ein Spiel auch bei positiven Corona-Fällen innerhalb einer Mannschaft ausgetragen wird, wenn noch 16 Spieler (darunter zwei Torhüter) einsatzfähig sind. Nur wenn eine größere Gruppe vom zuständigen Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt wird, steht eine Spielabsage zur Disposition.
„Wir wollen uns die zwei Punkte, die wir am Samstag liegengelassen haben, zurückholen“, lautet die Ansage von Stefan Vollmerhausen. Dessen Laune hatte im Abschlusstraining einen Dämpfer erhalten, weil sich gleich drei Startelf-Kandidaten abmeldeten. Vincent Boesen musste das Training mit Oberschenkelproblemen abbrechen und Nils Blumberg zwickte es in der Kniekehle. Den Platz erst gar nicht betreten konnte Oguzhan Aydogan aufgrund eines Infekts. Ohnehin ist Aachens Coach dazu gezwungen, einen Partner für Alexander Heinze in der Innenverteidigung ausfindig zu machen, da Marco Müller aufgrund der fünften gelben Karte gesperrt ist und Peter Hackenberg sowie Matti Fiedler verletzt fehlen.
Gegner Lotte plagen derweil andere Sorgen. Der ehemalige Drittligist, der zu dieser Saison 17 Abgänge durch inzwischen 20 Neuverpflichtungen kompensieren musste, ist nach sieben sieglosen Spielen in Folge auf den vorletzten Tabellenplatz abgerutscht. „Die Mannschaft ist jung und agiert hin und wieder noch etwas naiv“, sagt Stefan Vollmerhausen. „Aber Lotte hat alle zehn Punkte zu Hause geholt und mit Fortuna Köln sowie der U23 von Borussia Mönchengladbach zwei starke Gegner besiegt. Wir sind gewarnt und müssen von Beginn an hellwach sein“, mahnt der Aachener Trainer.
Die Alemannia bietet zum Auswärtsspiel am Lotter Kreuz ab 17.30 Uhr einen Live-Ticker (www.alemannia-aachen.de/ticker) an. In der Vorsaison konnten die Tivoli-Kicker die Sportfreunde Lotte im siebten Versuch erstmals in einem Pflichtspiel besiegen. Zuvor gab es vier Unentschieden und zwei Niederlagen. Die Schiedsrichteransetzung war am Dienstag noch nicht bekannt. Aus Datenschutzgründen erfolgt eine Veröffentlichung der Unparteiischen erst dann, wenn das vorgesehene Trio einen negativen Corona-Test nachgewiesen hat.
Sportfreunde Lotte: Peitzmeier – Ioannidis, Lisnic, Menke, Plautz – Brauer, Bajric – Bulut (90. Aydinel), Wassey (58. L. Demaj), D. Demaj (85. Andzouana) – Azong / Trainer: Imke Wübbenhorst
Alemannia Aachen: Mroß – Garnier (85. Baum), Heinze, Wallenborn, Galle – Uchino, Zahnen – Rüter, Bösing (69. Falaye), Batarilo – Dahmani / Trainer: Stefan Vollmerhausen
1:0 Bajric (17.)
Heinze (10.), Garnier (17.), Plautz (43.), Bösing (65.), Bulut (79.)
4 / 3
Jörn Schäfer (Münster) – Philip Roedig, Lasse Lüthe-Kappenberg
7 Grad, leicht bewölkt
Alemannia verliert in 80-minütiger Unterzahl knapp
Die Alemannia musste am 17. Spieltag der Regionalliga West eine bittere Niederlage einstecken. Bei den Sportfreunden Lotte unterlag das Team von Stefan Vollmerhausen unglücklich mit 0:1. Kapitän Alexander Heinze wurde dabei bereits nach zehn Minuten wegen einer Notbremse des Feldes verwiesen. Außerdem sah Robin Garnier die fünfte gelbe Karte.
Im ersten Auswärtsspiel nach zweieinhalb Monaten vertrat André Wallenborn den gelb-gesperrten Marco Müller in der Aachener Innenverteidigung und Kai Bösing ersetzte den angeschlagenen Nils Blumberg. Die Anfangsphase gehörte eindeutig den Schwarz-Gelben, die früh zu ersten Gelegenheiten kamen. Rüter scheiterte auf Zuspiel von Garnier freigespielt an Lotte-Keeper Peitzmeier, den Nachschuss beförderte Galle über das Tor (5.). Eine Minute später zielte Batarilo nach einem Ballgewinn aus 20 Metern etwas zu hoch (6.). Wiederum nur zwei Minuten später zog Rüter von rechts nach innen. Sein Schuss aus 18 Metern wurde knapp neben das Tor abgefälscht (8.). Die Aachener Dominanz erhielt nach zehn Minuten einen herben Dämpfer. Nach einem Ballverlust im Spielaufbau ging Lottes Azong im Duell mit Heinze zu Boden. Schiedsrichter Schäfer eilte heran, wertete die Aktion als Notbremse und zog rot gegen den Aachener Kapitän. Sieben Minuten später wurde es noch bitterer. Eine zu kurze Abwehr landete vor den Füßen von Bajric, der aus 25 Metern per Traumtor zum 1:0 für Lotte traf (17.). Die Alemannen schüttelten sich ein paar Minuten und rissen das Geschehen danach in Unterzahl wieder an sich. Bösing setzte nach einer Balleroberung Dahmani per Steckpass in Szene, dessen Abschluss zur Ecke abgewehrt wurde. Uchino geriet bei der anschließenden Hereingabe in Rücklage und köpfte drüber (28.). Drei Minuten vor dem Seitenwechsel setzte Rüter einen Freistoß aus 23 Metern über das Tor.
Auch nach der Pause war die Alemannia das aktivere Team. Es dauerte bis zur 58. Minute, ehe Lotte durch Azong zum zweiten Torschuss kam. Auf der Gegenseite wurde der mutige Auftritt der wackeren Aachener wieder einmal nicht belohnt. Zahnen zwang Peitzmeier zu einer Glanztat (63.), dann wurde Rüter durch einen weiten Abschlag von Mroß auf die Reise geschickt und war frei durch. Erneut rettete Peitzmeier den Gastgebern den knappen Vorsprung (71.). Sein Gegenüber Mroß hielt seine Elf bei einer Doppelchance gegen Bulut und Demaj im Rennen (75.). In der Schlussphase warfen die Tivoli-Kicker noch einmal alles nach vorne. Zahnen brachte per Distanzschuss zu wenig Druck hinter die Kugel (89.) und in der Nachspielzeit klärten die Hausherren eine Linksflanke von Galle vor dem einschussbereiten Dahmani in höchster Not. So endete auch die dritte Saisonniederlage unglücklich mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse - 0:1.