SuS Schalke 96: u.a. Raabe (Tor)
Alemannia Aachen: Segnitz – M. Breuer, Emunds – J. Boeven, Roolf, Essers – Wolff, K. Baurmann, H. Wollgarten, J. Wesché. A. Wesché
0:1 Wesché, 0:2 Wollgarten, 1:2 Essers (Eigentor), 1:3 Wollgarten, 1:4, 1:5, 1:6, 1:7, 1:8
Schulze (Hamm)
weitere Tore: J. Wesché (3), H. Wollgarten (2)
Am 17. Mai entführte die Eisenbahn unsere 1. Mannschaft zum ersten Male nach Westfalen, wo sie dem Meister des IV. Bezirks das Rückspiel liefern sollte. Folgende Spieler traten für uns an: [...]
Nachdem beide Mannschaften eine halbe Stunde auf das Erscheinen des Balles gewartet hatten, begann zunächst ein abwechslungsreiches Spiel. Schalke konnte während der 1. Halbzeit mit Sonne und Wind im Rücken das Spiel offen halten. Schon nach 5 Minuten muss Segnitz rettend eingreifen. Zweimal trat ein Stürmer Schalkes kurz vor dem Tor über den Ball. Inzwischen waren auch unsere Stürmer nicht müssig gewesen. Joe überlief die Verteidigung und setzte den 1. Ball ins Netz. Kurz darauf trat Wollgarten aus einem Gedränge das 2. Tor. Da Schalke keinen Erfolg erringen konnte, legten sich unsere Leute ins Mittel. Emunds trat einen Effetball hart neben die eigene Stange. Kurz darauf liess Essers einen Eckstoss vom Knie ins eigene Tor abprallen. Vom Abstoss ab gehen unsere Innenstürmer durch, Joe gibt kurz vor der Linie zur Mitte, der Torwächter stoppt den Ball; aber Wollgarten trat ihm den Ball aus den Händen ins Netz. Nach der Pause kennt man die beiden Mannschaften kaum wieder. Schalkes Stürmer lassen stark nach, während unsere Leute kaum noch aus des Gegners Hälfte herauskommen. Dem brillanten Zusammenspiel der Stürmer unter sich und mit den Läufern, steht die Verteidigung von Schalke machtlos gegenüber. In regelmässigen Abständen fallen noch 5 Tore, 2 von Wollgarten durch lange Schüsse und 2 von Joe bei Durchbrüchen. Das schönste Tor erzielte Joe, indem er eine Flanke von Wolff abfing und mühelos ins Netz drehte.
Das Spiel bestätigte wieder die Überlegenheit der rheinischen Vereine über die Westfalens. Bei Schalke waren die Flügelstürmer und die Verteidiger gut. Der Torwächter der verschiedene sehr schwierige Sachen hielt, war nach einem Zusammenprall mit Wolff an der Entfaltung seines Könnens gehindert. Wenn er die Hände mehr gebraucht hätte, wären die Schüsse Wollgartens zu halten gewesen. In unserer Elf fiel das gute Spiel der Läufer auf. Die Verteidigung war sicher, und die Stürmer spielten schön zusammen. Joe scheint seine alte Schussform wiederzufinden. Herr A. Schulze, Hamm leitete das Spiel zur beiderseitigen Zufriedenheit. Nach dem Spiel vereinigte eine Kneipe mit Damen uns noch einige Stunden mit dem sympathischen Gegner, bei der der vom Präsidium kommandierte Alemannia-Walzer, sowohl den tanzenden wie den nicht tanzenden Aachenern besonderes Vergnügen machte.
(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 11 / 1. Juni 1908)
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