Alemannia Aachen: J. Wollgarten – M. Breuer, Emunds – Commer, Roolf, Essers – N.? Creutz, Leussler, H. Wollgarten, J. Wesché, A. Wesché
0:1, 1:1, 2:1, 3:1, 4:1, 5:1 Wesché, 6:1 Wollgarten, 7:1 Wesché
K. Baurmann (Alemannia)
"große Menge" (auf dem Sportplatz Siegel)
Tore bis zum 4:1: Leussler (2), H. Wollgarten (2)
Der noch unvergessene schöne Erfolg der vorigjährigen Pfingsspiele (Düsseldorfer S.V. und Daring, Brüssel) ist durch die heurige Veranstaltung bei weitem übertroffen worden. Die Bedingungen waren diesmal durchaus nicht günstig: Das Abkommen mit dem Essener Sportverein wurde erst im letzten Augenblick perfekt; das Wetter sah noch am Samstag recht wenig verheissend aus, und der neue Platz bot uns weder für guten Sport, noch für zahlreichen Besuch irgendwelche Sicherheit. Jedoch es ging alles über Erwarten gut. Bei schönstem Fussballwetter weihte die erste Mannschaft im Angesicht einer grossen begeisterten Zuschauermenge den neuen Platz mit zwei wohlverdienten Siegen ein.
Unser Gegner am ersten Tage war der Essener Sport-Verein der uns vor kurzem auf seinem Platze mit 1:0 schlagen konnte. Seiner angeblich durch sechs Ersatzleute geschwächte Mannschaft stellten wir die folgenden Elf entgegen: [...]
Segnitz war krank. C. Baurmann schiedsrichterte.
In den ersten Minuten überrascht uns die Mannschaft des Gegnersr durch schnelles, energisches Spiel, schon in der fünften Minute hat ein Drehball des Essener Mittelstürmers den Weg ins Tor gefunden. Aber schon nach weiteren vier Minuten steht das Spiel 2:1 für uns. Dann folgt eine lange Zeit, während der unsere zahlreichen Angriffe unbelohnt bleiben. Vor der Pause fallen dann schnell hintereinander drei Tore für uns, das letzte von J. Wesché schön eingedreht. Die übrigen vier hatten sich Leussler und Wollgarten geteilt.
Nach der Pause wird das Bild lebhafter. Essen hat umgestellt und unternimmt gelegentlich gute Angriffe. J. Wollgarten wehrt einige Male ab. Endlich brennt H. Wollgarten durch und schiesst scharf in die linke Ecke. Kurz vor Schluss bekommt A. Wesché einen schussgerechten Ball, den er ohne langes Besinnen ins Netz jagt. Damit haben wir 7:1 gewonnen.
Die Beurteilung unserer Mannschaft kann man dahin zusammenfassen, dass durchweg von allen gut gespielt wurde. Es gab keinen schwachen Punkt. Der Gegner machte uns die Sache durchaus nicht leicht, obschon er, wie gesagt, unvollständig war. Vor allem beschränkte er sich nicht auf die Verteidigung, sondern blieb bis zum letzten Augenblick gefährlich.
(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 6 / 1. Juni 1907)
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