Alemannia Aachen: Lehmann (46. Heidrich), Schlaudraff (46. Casper), Krontiris, Ibišević (72. Quotschalla, 46. Kovacevic, 46. Ketelaer, 54. Bukva, 76. Karatay), Reghecampf, Pinto, Fiel, Sichone, Leiwakabessy, Klitzpera, Straub / Trainer: Michael Frontzeck
FC Superfund Pasching: Schicklgruber, Chaile, Dospel, Pamminger (46. Kovacevic), Mayrleb (76. Karatay), Bubenik, Krajic, Baur, Ortlechner, Kabat (46. Ketelaer), Fidjeu-Tazemeta (54. Bukva) / Trainer: Dietmar Constantini
0:1 Gerald Krajic (10.), 1:1 Ibišević (11.), 2:1 Reghecampf (20.), 2:2 Fidjeu-Tazemeta (43.)
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Thomas Metzen, Mark Borsch, Stefan Glasmacher
2.015
Bewölkt, 12 Grad
Rund eine Woche vor dem Rückrundenstart trennte sich die Alemannia vom österreichischen Bundesligisten FC Superfund Pasching mit 2:2. Vor 2015 Zuschauern erzielten Vedad Ibisevic und Laurentiu Reghecampf die Treffer für die Schwarz-Gelben. Für die Paschinger waren Gerald Krajic und Thierry Fidjeu-Tazemeta erfolgreich.
Nachdem die Aachener am Mittwoch aus dem Trainingslager in Obidos zurückgekehrt waren, unterzog Alemannen-Coach Michael Frontzeck seine Spieler einem ersten und letzten Testspiel. Neben den Rekonvaleszenten Reiner Plaßhenrich, Sascha Dum und Sascha Rösler verzichtete Frontzeck auf Marius Ebbers, der auf Grund muskulärer Probleme geschont wurde, sowie auf Kristian Nicht, der tags zuvor eine harte Trainingseinheit absolviert hatte.
Die taktische Ausrichtung der Alemannia sah erneut ein 4-4-2-System vor. Bis auf eine Änderung, Emmanuel Krontiris stürmte an der Seite von Vedad Ibisevic, vertraute Frontzeck derselben Elf, die im letzten Spiel des abgelaufenen Jahres den Rekordmeister FC Bayern München aus dem Pokal geworfen hatte. Mit der Viererabwehrkette, der Raute im Mittelfeld mit Schlaudraff als hängender Spitze, sowie zwei Angreifern will die Alemannia voraussichtlich auch die kommenden Heimspiele bestreiten.
Im den Reihen der Paschinger befanden sich die ehemaligen Bundesligaakteure Thomas Riedl, Radoslaw Gilewicz und Marcel Ketelaer, wobei allerdings nur der Letztgenannte die Reise mit nach Aachen antreten durfte. Bereits am Mittwoch absolvierte der Tabellendritte der österreichischen Liga ein Freundschaftsspiel in Deutschland. Gegen den 1. FC Nürnberg gewannen die Paschinger mit 2:1.
Die Aachener waren also gewarnt. Aus diesem Grund nahmen die Schwarz-Gelben direkt mit dem Anpfiff des Spiels das Heft in die Hand. Sie erarbeiteten sich bereits nach zwei Minuten die erste Chance. Die Flanke von Nationalspieler Jan Schlaudraff verfehlte jedoch ihr Ziel. Und auch das schöne Zusammenspiel zwischen ihm und Emmauel Krontiris führte nicht zum erwünschten Torerfolg (7.).
Von den Gästen war bis dahin nichts zu sehen. So fiel das Tor für die Österreicher wie aus dem Nichts. Mit einem Sonntagsschuss aus rund 18 Metern erzielte Gerald Krajic den Führungstreffer für Pasching. Aber die Aachener Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Wieder war es Jan Schlaudraff, der mit einem sehenswerten Dribbling den Treffer von Vedad Ibisevic einleitete. Uneigennützig legte er auf den Bosnier ab, der eiskalt zum 1:1 vollstreckte (11.).
Und die Aachener blieben am Drücker: Krontiris passte geschickt auf Ibisevic. Der Schuss des Torschützen wurde allerdings in höchster Not von den Österreichern geblockt (15.). Das Wetter wurde zunehmend schlechter, jedoch änderte das nichts an der Überlegenheit der Schwarz-Gelben. Und so fiel in der 20. Minute auch der verdiente Führungstreffer. Dabei handelte es sich nahezu um die Kopie des Treffers von Laurentiu Reghecampf, der ihm den Titel „Tor des Monats“ im Dezember bescherte. Halblinke Freistoßposition, 18 Meter. Mit der gleichen Perfektion wie gegen die Bayern schlug auch diesmal das Leder unhaltbar direkt neben dem Pfosten ein. In der Folgezeit verfehlte Ibisevic (24.), der Aktivposten im Sturm der Aachener, sowie Fiel mit einem schönen Volleyschuss (30.) nur knapp das Tor der Paschinger.
Ein Lebenszeichen der Gäste gab es erstmals wieder in der 42. Minute. Der Freistoß von Carlos Chaile ging jedoch deutlich über das Aachener Gehäuse. Da sich Alexander Klitzpera mit den Gedanken scheinbar schon in der Halbzeitpause befand, kassierte die Alemannia noch den Ausgleich. Nach einem Fehler des Abwehrspielers staubte Thierry Fidjeu-Tazemeta zum 2:2 ab.
Trotz der widrigen Bedingungen mit Wind und Regen ging auch die zweite Halbzeit munter los. Aber auch dem eingewechselten Mirko Casper blieb ein möglicher Torerfolg verwehrt, da er im Fallen nicht mehr richtig hinter den Ball kam (47.). Vielversprechender ging es in der 51. Minute zu: nach schöner Flanke von Casper hatte Ibisevic die erneute Führung auf dem Kopf, aber der Ball verfehlte knapp den Kasten von Superfund-Keeper Josef Schicklgruber. Und es sollten noch mehr Chancen für einen möglichen Führungstreffer folgen. Aber sowohl Pintos Kopfball (64.), als auch die Volleyabnahme von Matthias Heidrich (66.) blieb erfolglos.
Die Paschinger lauerten in der zweiten Halbzeit immer wieder auf Konter, jedoch meist erfolglos. Stattdessen versuchte die Alemannia weiter Druck zu machen. Die Flanke von Fiel konnte U19-Akteur Marco Quotschalla allerdings nicht verwerten (74.). Im weiteren Spielverlauf merkte man den Aachener Spielern die fehlende Spritzigkeit an, entstanden durch das harte Trainingslager. In der Schlussphase hätten sich beide Teams noch mit dem Sieg beschenken können. Die Paschinger Chance vereitelte Alemannen-Keeper Stephan Straub bravourös, durch Verkürzen des Winkels (87.). Die Chance für Aachen wurde vom Schiedsrichter auf Grund einer fragwürdigen Abseitsentscheidung unterbunden (89.). Der Schlusspunkt durch Mirko Caspers Kopfball landete jedoch genau in den Armen von Keeper Schicklgruber.
Trotz des Unentschiedens konnte sich Alemannen-Coach Michael Frontzeck mit der Leistung seiner Spieler anfreunden: „Unterm Strich bin ich zufrieden. Auch wenn die Spieler nach den vielen Trainingseinheiten müde sind, habe ich einige Sachen gesehen, die mir gefallen haben. Allerdings ärgere ich mich über die Gegentore. Beim ersten lassen wir den Mann frei zum Schuss kommen, dem zweiten geht ein unnötiger Ballverlust von Alexander Klitzpera voraus.“