Testspiele - Saison 1911/1912 - 1. Spieltag - Sonntag 20.08.1911  - 17:00 Uhr
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Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Hennes – Emunds, Riechert – X. Baurmann, Walchenbach, Janser – K. Boeven, Baur, J. Wesché, Altenkamp, Cl. Baurmann

Rhenania/SpV Köln: u.a. Ochs (Tor)

Zuschauer:

(auf dem Sportplatz Tivoli)

Besondere Vorkommnisse:

Tore: u.a. J. Wesché, Altenkamp (mehrere)

20.8.1911: Alemannia Aachen - Rhenania/SpV Cöln 10:1

Die III. und II. Mannschaften hatten die Saison eröffnen und unserer I. mit gutem Beispiel vorangehen können. Man durfte jetzt gespannt sein, wie verschiedene Neuaufstellungen in unserer I. sich bewähren würden, und ob das Resultat dem schwachen Gegner entsprechend ausfallen würde.

Die erste Hälfte sollte den Pessimisten in unserm Verein recht geben. Ein einziges mageres Törchen, dem Rhenania überdies eins entgegensetzen konnte, war die Ausbeite eines dreiviertelstündigen Spieles. Aber diese Zeit hatte auch speciell unseren Dreiinnenstürmern Gelegenheit gegeben sich zusammenzufinden. Schon nach kurzer Zeit knallt ein langer Ball gegen das Drahtgitter des Cölner Tors. Und dann "geht es an ein Schädelspalte". Besonders Wesché und Altenkamp kombinieren brillant. Die Zahl der Tore wächst und mit ihr die Begeisterung unserer Stürmer.

Es ist, als ob sie sich an ihren eigenen Erfolgen berauschten, denn jetzt ist fast jeder Angriff gleichbedeutend mit einem weiteren Tor. Gewöhnlich legt Wesche seinem Nachbar Altenkamp die Bälle tadellos vor und dieser tut ein Uebriges und haut hinein, was hineinzuhauen ist. So steht das Spiel beim Schlusspfiff 10:1 für uns, und Rhenania atmet sichtlich auf, als die Komödie ihr Ende erreicht hat.

Eine Beurteilung unserer Mannschaft kann bei der Schwäche des Gegners nur mit aller Reserve geschehen. Schwimm, der in letzter Minute für den (doch nicht beim Fussballspiel) verletzten Wirtz einspringen musste, war famos. Sein einfaches, anspruchloses, dabei sehr aufopferndes Spiel nimmt sehr für ihn ein. Emunds schien nicht disponiert. Seine und seines Partners Manier ergänzen sich in keiner Weise. Riechert spielte auf eignen Kopf vorzüglich. Breuer wird nach der langen Pause Mühe haben ihm gleichzukommen. X. Baurmann hatte zwar im Linksaussen Rh's einen sehr starken Gegner, doch kann das sein unüberlegtes Spiel nicht entschuldigen. Stoppen und nicht ins Blinde treten sind für den Half unerlässliche Forderungen. Ob Walchenbach seinen Posten ausfüllen wird, muss sich noch zeigen. Janser ist zäh und flink; das andere wird sich finden. Der schwächste Punkt unserer Mannschaft war der Rechtsaussen. Mehr Training! Angenehm enttäuschte Baur. Sein Durchgehen war flott und bestimmt. Dass Altenkamp und Wesche vorzüglich waren, ist bereits gesagt. Cl. Baurmann muss den Wechsel der Stelle noch verwinden lernen und vor allem den Ball nicht sofort vom Fuss geben.

(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 17 / 1. September 1911)

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