Düsseldorfer SV 04: Uhlmann – Steinkämper, Bachmann – Fellmann, Schnervitzky, Jahn – Leppla, Aldenhoff, Gerhardt, Strensch, Baumgärtner
Alemannia Aachen: Segnitz – M. Breuer, Emunds – J.? Wesché, Roolf, Essers – Schneiders, Leussler, H. Wollgarten, K. Baurmann, Riechert
0:1 Wollgarten, 1:1 Gerhardt, 2:1 Aldenhoff (65.)
Prietze
700
Leider gibt es nur wenig Spiele, die Zuschauer, Spieler und Schiedsrichter durchaus befriedigen; eine rühmliche Ausnahme machte jedoch das obige Spiel dank der vornehmen und eleganten Spielweise der Aachener. Bei herrlichstem Wetter vor ungefähr 600 zahlenden Zuschauern trafen sich die ersten Mannschaften der beiden Vereine. Aachen, verstärkt durch Riechert, früher Holstein, Kiel und Schneiders, M.-Gladbach, tritt vollzählig an, während beim Sportverein Störzinger fehlt, der durch Altenhoff nur mangelhaft ersetzt wird. Aachen findet sich zuerst zurecht und geht in schöner, im Rheinlande leider seltener flacher Kombination vor das Tor der Düsseldorfer, deren Verteidigung schwer zu arbeiten hat. Uhlmann enttäuscht nach der angenehmen Seite und hält wiederholt in guter Manier. Ein wegen Hand verwirkter Elfmeterstoss wird jedoch von Aachen glatt verwandelt. Kurz darauf zieht Düsseldorf gleich. Ein schöner Lauf Lepplas an der rechten Seite bringt eine schöne Flanke, der Ball wird von Gerhardt genommen und in der bekannten durchbruchartigen Weise eingesandt. Jetzt verteilt sich das Spiel mehr, doch hat Aachen meistens das Uebergewicht. In der zweiten Hälfte ist Düsseldorf etwas besser, da Aachen seinem Tempo zum Opfer gefallen zu sein scheint. Segnitz hält wiederholt vorzüglich, einmal ganz knapp durch Hinwerfen, schliesslich wird er aber von Altenhoff und Gerhardt über die Torlinie mit dem Ball gedrängt. Aachen versucht wiederholt gleichzuziehen, muss sich aber mit dem Resultat 2:1 für Düsseldorf zufriedengeben, obgleich ein unentschiedenes Resultat dem tatsächlichen Spielverlauf besser entsprochen hätte. Die Aachener Stürmerreihe kombiniert vorzüglich, besonders die Innenstürmer, aber es fehlt an der nötigen Energie vor dem Tor; sonst ist die Mannschaft durchaus ausgeglichen und zeigte den besten Fussball in dieser Saison in Düsseldorf. Bei etwas Schusssicherheit dürfte die Mannschaft noch von sich reden machen, an Zusammenspiel war im Rheinlande Besseres noch nicht zu sehen. Der Sport-Verein kann jedenfalls mit einem Siege über diese Aachener Mannschaft sehr zufrieden sein.
(Sport im Wort No. 215, in: Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 12 / 1. Dezember 1907)
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