FC Dynamo Kiew: Shovkovskyi (46. Koval) – Danilo Silva, Khacheridi, Diakhité, Popov – Husyev (30. Correa), Eremenko (62. Husyev), Vukojevic (62. Ninkovic; 77. Kalytvyntsev), Ninkovic (30. Rybalka) – Aliev (30. Milevskyy), Shevchenko (60. Aliev) / Trainer: Juri Semin
Alemannia Aachen: Waterman – Strifler (58. Erb), Olajengbesi, Feisthammel, Korte (86. Marquet) – Junglas (60. Yabo), Sibum (78. Maek), Uludag (65. Hartmann) – Radu (62. Bäcker), Stiepermann (46. Auer), Lubasa (68. Engelbrecht) / Trainer: Peter Hyballa
1:0 Eremenko (29.), 2:0 Husyev (81.)
300 (davon ca. 80 aus Aachen; in Jenbach)
bewölkt, 13 Grad
Ausgeglichene Partie – Sonntagsschuss und Elfmeter entscheiden
Vor herrlichem Bergpanorama traf die Alemannia am Freitagabend in Jenbach auf Dynamo Kiew. Der zweite Test des Trainingslagers ging mit 0:2 (0:1) verloren. Eremenko mit einem Traumtor genau in den Winkel und Husyev per Strafstoß entschieden die Begegnung, die von den Schwarz-Gelben über die gesamte Spielzeit ausgeglichen gestaltet wurde.
Der ukrainische Vizemeister bot neben Superstar Andriy Shevchenko zwei Innenverteidiger auf, die problemlos auch als Türsteher ihr Brot verdienen könnten. Ehrfurcht davor zeigten die Schwarz-Gelben nicht, im Gegenteil. Feine Ballstafette über Marco Stiepermann und Sergiu Radu, der am langen Pfosten Narciso Lubasa ins Spiel brachte. Dessen Direktabnahme strich nur knapp am linken Pfosten vorbei (2.). Zehn Minuten später prüfte erneut Lubasa Dynamo-Keeper Shovkovskyi, der zur Ecke klärte. Diese brachte Gefahr durch einen Feisthammel-Kopfball, es fehlte nicht viel zur Aachener Führung.
Kiew meldete sich mit Verspätung im Aachener Strafraum an, ein Schuss von Aliev ging von Boy Watermans Fingerspitzen an den Innenpfosten. Knapp 20 Meter vor dem Tor legte sich Aliev das Leder zum Freistoß zurecht, Waterman packte sicher zu (21.). Der Champions-League-Qualifikant griff vornehmlich über die linke Abwehrseite der Schwarz-Gelben an, wo Andreas Korte viel Arbeit hatte. In der 28. Minute konnte er nach einer Bilderbuch-Kombination Eremenko nicht am Abschluss hindern, der Linksschuss des Flügelmannes schlug exakt im Winkel ein.
Alemannia gestaltete die Begegnung erstaunlich gleichwertig und war immer bemüht, Kiew mit aggressivem Pressing in Bedrängnis zu bringen. Stiepermann zog nach einer halben Stunde aus der Distanz ab, zielte aber zu zentral. Besser machte es Alper Uludag nach kurzer Freistoßvariante, aber Shovkovskyi fischte die Kugel gerade noch aus dem Eck (36.).
Peter Hyballa brachte zur zweiten Halbzeit Benny Auer für Stiepermann. Nennenswertes passierte zunächst nicht. Der nahezu körperlos spielende Shevchenko wurde nach einer kleinen Rangelei mit Uludag ausgewechselt. Bei den Schwarz-Gelben feierte Fabian Bäcker sein Debüt, er kam für Radu (62.). Die Ukrainer stellten die Statistiker vor eine echte Herausforderung, als die in Halbzeit 1 ausgewechselten Spieler nach und nach wieder aufs Feld kamen.
Als Kevin Maek gegen Rybalca zu spät kam, entscheid der Schiedsrichter auf Strafstoß. Husyev verwandelte zum 2:0 (81.) – die Entscheidung nach einer ereignisarmen zweiten Spielhälfte. Zwar kam die Alemannia selbst nicht zu Torchancen, ließ aber bis auf den Elfmeter auch keinerlei Gelegenheiten der Ukrainer zu. „Ich bin zufrieden, denn wir haben es taktisch heute wieder gut gemacht und hatten vor der Pause auch unsere Tormöglichkeiten. Das 0:1 war ein Angriff aus dem Fußball-Lehrbuch mit einem sagenhaften Abschluss, da hat man die Qualität von Dynamo Kiew gesehen. In einem Spiel mit so vielen Auswechslungen ist es dann normal, das in der zweiten Hälfte nicht mehr so viel passiert. Unsere Jungs kannten Andriy Shevchenko bisher nur vor der Play Station, jetzt haben sie mal gegen ihn gespielt, das ist eine gute Erfahrung“, fasste Hyballa die Eindrücke des Abends zusammen. Bis zur Abreise am Montag stehen am Walchsee noch fünf Trainingseinheiten an. „Die werden wir noch optimal nutzen“, kündigt der Coach an.