Hamburger FC 1888: u.a. Lässig, Harder
Alemannia Aachen: Hennes – Walchenbach, Emunds – X. Baurmann, J. Wesché, Janser – Vogeno, H. Wollgarten, Prillwitz, Altenkamp, Cl. Baurmann
1:0, 2:0, 3:0 Lässig
In 2stündiger Fahrt brachte uns der Schnellzug nach Hamburg, wo wir nach einem kurzen Trunk im Alsterpavillon froh waren, die müden Glieder strecken zu können. Montags morgens mussten wir wider Willen früh aus den Federn, wenn wir das umfangreiche Programm innehalten wollten. Der Morgen bot uns eine Fülle wechselnder Bilder, die einzeln zu schildern mir leider der Raum fehlt. Ich muss mich auf eine kurze Aufzählung beschränken. "Fahrt mit der Hoch- und Untergrundbahn bis zum Hafen, Einschiffung in einer Privatbarksse zur Rundfahrt im Hafen (Segel- und Dampfschiffhafen), Imperator im Wasser und sein Schwesterschiff Vaterland noch auf dem Riesenhelling von Blohm & Voss, Besichtigung eines Südamerika-Luxusdampfers und des Elbtunnels". Gleich nach Mittag hatten wir auch Gelegenheit, den prachtvollen historischen Festzug anlässlich der 100 Jahrfeier zu sehen. Dann gings hinaus zum Sportplatz des Hamburger F.C. 1888, wo uns der Gegner eine durch mehrere fremde Spieler verstärkte Elf gegenüberstellte. Bis zur Pause lieferten wir den besonders im Sturm recht starken Hamburgern ein gleichwertiges Spiel. In der 2. Hälfte mussten wir aber mächtig verteidigen. Die Stürmer kamen nicht mehr zur Geltung; nach meiner Ansicht deshalb, weil Prillwitz glatt versagte. Wenn wir am Schluss nur mit 0:3 verloren so können wir uns bei unserer guten Verteidigung dafür bedanken. Nach dem Spiel veranstalteten unsere sympathischen Gastgeber uns zu Ehren einen Kommers, bei dem's recht lustig zuging. Um 11 Uhr hiess es für einen Teil der Mannschaft scheiden. Ein Sextett blieb noch zurück, um an den nächsten Nächten und Tagen Hamburg genauer kennen zu lernen. Die Aufnahme in Hamburg seitens der Herren von 88 war glänzend. Wir können unseren Gegnern nicht genug danken für die Ausarbeitung des Programms und für die liebenswürdige Führung. Alles in allem war die diesjährige Ostertour die schönste und interessanteste Reise, die unsere I. bisher gemacht hat. Die Stimmung war, wie das bei dem augenblicklich in der Mannschaft herrschenden Geist nicht anders zu erwarten war, vorzüglich und ich bin sicher, dass alle Teilnehmer noch lange Jahre an die Ostern 1913 in Norddeutschland verlebten Tage mit Vergnügen zurückdenken werden.
(Vereinsnachrichten des F.C. Alemannia, Aachen e.V. / April 1913)
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