Quick Nijmegen: u.a. Stoltz, van Dulm, van Houweninge, Stoltenhoff, K. Hoegen
Alemannia Aachen: Hennes – Walchenbach, Schnieber – X. Baurmann, Laumen, Schroeder – Vogeno, H. Wollgarten, T. Boeven, Altenkamp, Cl. Baurmann
0:1 Wollgarten, 0:2 Baurmann, 0:3 Wollgarten, 0:4 Altenkamp
(auf dem Terrein Groenewoud)
Wenn man berücksichtigt, dass wir im allerletzten Moment von einigen Spielern im Stich gelassen wurden, wird es mir keiner verübeln, dass ich genau das umgekehrte Resultat getippt hatte, obwohl ich ja im Verein immer als Schwarzseher verschrieen bin. Nachdem schon am Samstag Nachmittag 7 unserer Leute die Reise nach Holland angetreten hatten, nur damit sich ihre Alemannenherzen wieder einmal an einem richtigen nächtlichen Hotelklamauk ergötzen konnten, fand ich mich mit ehehälftlicher Erlaubniss am Sonntag morgen an der Bahn ein, wo meiner die erste, aber auch die einzige Enttäuschung an diesem Tage harrte. Joe spielte nicht und schickte dafür Schnieber zur Bahn. In West kletterte Schröder zu uns, und gerade als der Zug sich in Bewegung setzte, fischten wir noch Schwimm in unser Coupé, der über eine schlaflose Nacht klagte und seine müden Glieder bald auf einer Bank ausspannte. Merkwürdig schnell fand er hier, was ihm Nachts nicht beschieden worden war, selbst ein furchtbar duftender, von holländischen Grubenarbeitern gerauchter Kanaster, brachten ihn bis Roermond nicht aus seiner Ruhe. Als sich noch Altenkamp in Venlo zu uns gesellt und wir vor Nymwegen die in herrlicher Blütenpracht schimmernde Haide bewundert hatten, langten wir endlich am Bestimmungsort an. Ein Hoteldiener sollte uns hier erwarten, um uns mit den andern zu vereinigen, statt dessen empfing uns ein mit Ansichtskarten handelnder angeblicher Landsmann, der uns zuerst freundlich willkommen hiess, jedoch nachher hinter uns her schimpfte. Warum auch noch Schwimm? Die langen Gesichter der Unsrigen, als sie vernahmen, dass Joe nicht mitgekommen war, nahmen endlich wieder normale Formen an, und mit dem Vorsatze, jetzt aber nachmittags etwas dahinter zu tun, machten wir noch einen kleinen "Bronk" durch das wunderschön gelegene Städtchen. Ein Fünfzehnsitzer brachte uns nachmittags zu dem herrlich gelegenen Platz, wo nach einigen Tretversuchen das Spiel unter umsichtiger Leitung begann:
[...]
Ueber den Verlauf will ich mich kurz fassen, da jeder voll und ganz seine Pflicht erfüllte und unsere besseren Leistungen auch vom Gegner neidlos anerkannt wurden. Wollgarten dessen feine Technik von den Holländern bewundert wurde, schoss nach 10 Minuten von rechts ein schönes Tor, ein weiteres stellte das Resultat bei überlegenem Spiel unsererseits bis zur Pause auf 2:0.
Nach Halbzeit überraschte Quick durch ein sehr schnelles Tempo und kam einieg Male schön bis zu Hennes, doch wirkungslos prallten hier die Bälle von seinen Händen und Füssen ins Feld zurück. Wir sind dagegen noch 2 mal erfolgreich und wenn auch die Holländer ein Ehrentor verdient hätten, so können wir auf den Sieg über einen so guten Gegner mit Recht stolz sein. Dass dieser einige neue Leute ausprobierte, kann diese Freude nicht schmälern, wir hatten auch unsere komplette Mannschaft nicht zur Stelle. Gewundert habe ich mich über die feurige Anteilnahme des zahlreichen Damenflors an dem Spiel. Ich glaube sicher, dass bei solchen Aufmunterungen seitens unserer Zuschauerinnen manches Spiel leichter gewonnen würde. Im Kremser gings zurück zur Stadt und die Siegesfreude drückte sich in vielen, von den holländischen Meisjes beifällig aufgenommenen Liedern aus. Wenn ich an dieser Stelle unseren Gastgebern für die frdl. Aufnahme nochmals den Dank von uns allen ausspreche, so komme ich nur einer angenehmen Pflicht nach und hoffe Quick baldigst nochmals in Aachen zu begrüssen.
(W. Hunds; Nachrichtenblatt des F.C. Alemannia, Aachen e.V. / No. 10; October 1913)
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