Alemannia Aachen: Hennes – Walchenbach, Emunds – X. Baurmann, Pohlmann, Janser – Vogeno, Löhr, H. Wollgarten, Altenkamp, Cl. Baurmann
1:0, 2:0, 3:0, 4:0, 5:0, 6:0, 7:0 (90.)
War schon das Ligaspiel in Gladbach kein Vergnügen für unsere erste Mannschaft gewesen, so war es das Gesellschaftsspiel vier Wochen später, erst recht nicht. Für unsere durch das Fehlen Riecherts und Wesches sehr geschwächte Elf, konnte es sich nur darum handeln, dem augenblicklich sehr guten Gegner möglichst zähen Widerstand zu leisten. Das gelang aber während der ersten Hälfte, wo Gladbach den Wind für sich hatte und vorzüglich zusammenspielte, nur sehr unvollkommen. Schon in der ersten Minute sass ein von Schwimm schlecht abgewehrter Ball in unserm Tor. Bis zur Pause war Gladbach durchweg überlegen und zeigte uns, wie mans machen muss. Neben der Schussfreudigkeit und Schußsicherheit der gegnerischen Stürmer waren es natürlich auch unsere eigenen Fehler, die bei dem Wechseln den etwas niederdrückenden Stand 5:0 gegen uns brachten. Bis dahin hatte unsere Mannschaft so ziemlich nichts gezeigt, was an "Liga" erinnerte. – Mit der besseren Seite besserte sich unser Spiel ganz auffallend. Die Verteidigung liess sich von Gladbachs Sturm, der natürlich nicht mehr mit all dem Feuer spielte, wie anfangs, kein Tor mehr gefallen; die Stürmer brachten Löhmer wiederholt in Verlegenheit. So konnten wir bis zur letzten Minute wenigstens die Genugtuung haben, die zweite Hälfte 0:0 gehalten zu haben. Da ereilte uns in der 49. Minute noch das Unglück: zwei lange Schüsse brachten Gladbach das 6. und 7. Tor! Grösseres Pech haben wir kaum gehabt: in der Anfangs- und Schlussminute drei Tore!
Von unseren Leuten: [...] spielte mit Ausnahme von Walchenbach, keiner so wie sonst, wenigstens nicht in der ersten Hälfte. Von Schwimm haben wir bei seiner Einstellung viel erhofft; er hat uns seitdem auch schon manches Mal gezeigt, dass er ein gut veranlagter, wenn man von einigen Ungeschicklichkeiten absieht, sogar ein feiner Tormann ist. Diesmal aber hätte er nach eigener Ansicht, drei Tore verhindern müssen. – Mit Walchenbach konnte man zufrieden sein. – Sehr schwach war diesmal die Läuferreihe; die Aussenleute wurden garnicht mit ihren Stürmern fertig, und Pohlmann konnte, wohl infolge allzugeringer Uebung, Wesche nicht im mindesten ersetzen. – An unserem Stürmerspiel müsste man verzweifeln, wenn nicht inzwischen das Spiel gegen K.B.C. eine erhebliche Verbesserung hätte durchblicken lassen.
(Nachrichtenblatt d. F.C. Alemannia, No. 24 / 16. Dezember 1911)
