2. Bundesliga - Saison 2008/2009 - 29. Spieltag - Sonntag 26.04.2009  - 14:00 Uhr
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Schwarz-Gelb auf dem Weg ins Oberwerth

Mit vier Siegen in Folge und einem Anhang von mindestens 1.600 Fans im Rücken treten die Alemannen am kommenden Sonntag um 14 Uhr im Stadion Oberwerth zu Koblenz an. Dort erwartet die Anhänger auf beiden Seiten ein Duell zweier Mannschaften, die in den vergangenen Wochen gehörig von sich reden machten. Die Vorzeichen für ein ansprechendes Zweitligaspiel könnten also kaum besser sein.

Besonders vom hohen Zuspruch der Aachener Schlachtenbummler ist Sportdirektor Andreas Bornemann angetan: „Diese Unterstützung ist richtig erfreulich. Das kommt natürlich auch bei der Mannschaft an. Jeder Spieler ist doch gleich doppelt und dreifach motiviert, wenn er auswärts ins Stadion einläuft und eine schwarz-gelbe Wand hinter dem Tor sieht.“

Angesichts dieser guten Aussichten erwartet Cheftrainer Jürgen Seeberger von seiner Truppe nun, dass sie die gute Entwicklung der vergangenen Wochen fortsetzt und bereit ist, das nächste Level zu erreichen. „Wir müssen weiterhin versuchen, aus jeder Situation das Beste rauszuholen und nicht nachzulassen. Es gilt das Selbstvertrauen, das wir uns in den vergangenen Begegnungen geholt haben mitzunehmen, damit wir auch in Koblenz solch einen erfolgreichen Fußball spielen können wie zuletzt“, so der Alemannen-Coach.

Den kommenden Gegner ordnet Seeberger als „den schwersten der letzten Wochen“ ein. In der aktuellen Rückrundentabelle ist die TuS Koblenz hinter Freiburg und Nürnberg auf dem dritten Rang zu finden. In den vergangenen elf Partien hat die Mannschaft von Trainer Uwe Rapolder 20 Tore erzielt, was zusammen mit dem Club Liga-Spitzenwert bedeutet. Aus den letzten neun Begegnungen konnte die TuS insgesamt 19 Punkte verbuchen, zwei mehr als in ihrer gesamten Hinrunde. „Die Koblenzer haben richtig gutes Potenzial in ihren Reihen und die Vorzeichen sprechen für eine harte Auseinandersetzung. Wir müssen von der ersten Minute an konzentriert sein und höllisch aufpassen“, fordert Seeberger, für den ein Erfolg „der nächste Schritt in unserer Entwicklung wäre, vielleicht sogar die nächste Ebene.“ Dennoch sieht der 44-Jährige die Partie nicht als vorentscheidend an. „Die Entscheidung fällt in meinen Augen erst in der englischen Woche. Wenn in so kurzer Zeit neun Punkte zu vergeben sind, kann unheimlich viel passieren.“

Im personellen Bereich hat Seeberger fast die Qual der Wahl. Abgesehen von Szilárd Nemeth, dessen Einsatz aufgrund einer Zerrung aus dem Frankfurt-Spiel wohl noch zu früh kommt, kann der Coach nahezu aus dem Vollen schöpfen. Für die freigewordene Position im Angriff stehen dem Alemannen Coach mit Hervé Oussalé und Abdul Özgen zwei Alternativen zur Verfügung, die auf ihre Chance brennen, an der Seite von Torjäger Benny Auer zu spielen. Definitiv verzichten muss Seeberger weiterhin auf die Langzeitverletzten Reiner Plaßhenrich, Thomas Stehle und Markus Daun. Bei „Dauni“ besteht allerdings Hoffnung auf eine baldige Rückkehr in den Alemannen-Kader. „Er hat sich in der vergangenen Woche wieder an die Mannschaft herangetastet und bereits leicht mittrainiert. Für einen Einsatz ist es allerdings noch etwas zu früh“, so Seeberger, der bei seinem Team in der Woche eine gute Mischung aus Lockerheit und Konzentration beobachtet hat. „Es liegt jetzt an uns. Wir müssen die nächste Hürde nehmen und zeigen, dass wir auch bei einer der heimstärksten Mannschaften der Liga bestehen können. Wir wollen unsere Auswärtsbilanz weiter verbessern und unseren Fans einen schönen Sonntagnachmittag bescheren“, gibt Seeberger die Marschroute aus.

Der Vorverkauf in Aachen ist bereits abgeschlossen. Wer keine der knapp 1.600 verkauften Karten ergattert hat, kann am Spieltag noch einige Restsitzplatzkarten an den Tageskassen in Koblenz erwerben.

Die Partie wird von Robert Hartmann geleitet. Ihm assistieren Michael Emmer und Karl Valentin.

Spieldaten

Aufstellung

TuS Koblenz: Yelldell – Mavric, Bajic, Ndjeng (46. Krontiris) – Cha, Hartmann, Ziehl, Lomic – Fischer (46. Taylor), Kuqi (60. Gambino), Stieber / Trainer: Uwe Rapolder

Alemannia Aachen: Stuckmann – Polenz, Casper, Olajengbesi, Achenbach – Brinkmann (74. Müller), Lehmann (88. Lagerblom), Fiel, Holtby (74. Milchraum) – Oussalé, Auer / Trainer: Jürgen Seeberger

Tore

0:1 Oussalé (58.), 0:2 Lehmann (80.)

Verwarnungen

  Bajic (17.),   Taylor (60.)

Schiedsrichter:

Robert Hartmann (Wangen) – Michael Emmer, Karl Valentin

Zuschauer:

12.670 (davon ca. 2.000 aus Aachen)

Wetter:

heiter bis wolkig, 20 Grad

Alemannia gewinnt auch in Koblenz

Oussalé bringt die Aachener auf die Siegstraße, Lehmann sorgt für die Entscheidung

Wieder überzeugt, wieder zu Null gespielt und wieder gewonnen: Die Alemannia hat im Stadion Oberwerth den fünften Sieg in Serie perfekt gemacht und die TuS Koblenz mit 2:0 besiegt. Nach 58 Minuten brachte Hervé Oussalé die Schwarz-Gelben in Führung, zehn Minuten vor dem Ende sorgte Matthias Lehmann per Strafstoß für die Entscheidung. Eine souveräne Vorstellung des gesamten Teams sorgte dafür, dass auch diese Punkte auf das Konto der Alemannia wanderten.

Nach zuletzt vier Siegen in Serie verzichtete Jürgen Seeberger darauf, seine Startelf umzukrempeln. Lediglich Szilárd Nemeth, der seine Zerrung aus dem Frankfurt-Spiel noch nicht auskuriert hatte, stand Aachens Cheftrainer nicht zur Verfügung. Benny Auer erhielt dadurch mit Hervé Oussalé einen neuen Sturmpartner. Ansonsten blieb alles beim Alten: Vor Keeper Thorsten Stuckmann verteidigte die Viererkette um Jerôme Polenz, Mirko Casper, Seyi Olajengbesi und Timo Achenbach, während sich das Mittelfeld aus Daniel Brinkmann, Lewis Holtby, Cristian Fiel und Matthias Lehmann zusammensetzte.

Dass beide Mannschaften in den letzten Wochen ordentlich Selbstvertrauen getankt hatten, merkte man vom Anpfiff weg. Im ständigen Wechsel ging es rauf und runter, die Angriffe der Schwarz-Gelben wirkten zu Beginn aber zielgerichteter. Die erste Chance des Spiels kam allerdings mehr zufällig zu Stande: Die Flanke von Hervé Oussalé, der sich auf der rechten Außenbahn in Position gedribbelt hatte, senkte sich gefährlich auf das TuS-Tor und landete genau auf der Latte (3.). Ähnlich knapp wurde es auch beim Schuss von Daniel Brinkmann, der nach einem Solo über den halben Platz am Koblenzer Gehäuse vorbei zog (10.). Mit langen Bällen auf Sturmführer Njazi Kuqi versuchten sich auch die Hausherren in Szene zu setzen. Doch die landeten häufig vor den Füßen oder Köpfen der Alemannen.

Beide Hände brauchte dagegen TuS-Keeper David Yelldell in der 14. Minute, um den Schuss von Lewis Holtby zu parieren. Im Anschluss verflachte die Partie ein wenig, da die Rapolder-Elf nach vorne zu ängstlich agierte und sich die Schwarz-Gelben immer wieder in der Koblenzer Hintermannschaft festrannten. Die beste Möglichkeit hatten die Alemannen folgerichtig nach einem ruhenden Ball: Ein abgefälschter Freistoß von Matthias Lehmann aus 20 Metern zischte knapp am TuS-Kasten vorbei (27.). Die Blau-Schwarzen hatten nach rund einer halben Stunde ihre erste gute Chance: Aus halbrechter Position zog Du-Ri Cha den Ball druckvoll nach innen, wo Kuqi und Fischer verpassten. Die Seeberger-Elf sollte aber auch in der letzten 15 Minuten vor der Pause das spielbestimmende Team bleiben. Mehr als eine kleine Konterchance für Oussalé (43.) sprang aber nicht mehr heraus.

Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag: Noch keine zwei Minuten waren gespielt, als Lewis Holtby für Daniel Brinkmann auflegte. Der Blondschopf tankte sich mustergültig an seinen Gegenspielern vorbei, um den Ball Sekunden später knapp am Koblenzer Tor vorbei zu schieben. Der nächste Angriff folgte auf dem Fuß, diesmal scheiterte Auer an Yelldell (48.). Den Vorwärtsgang legten die Schwarz-Gelben auch in den weiteren Minuten ein und das schlug sich in guten Chancen nieder: Lehmann feuerte den Ball knallhart auf den TuS-Keeper, der das Leder nur zur Seite abprallen lassen konnte. Dort lauerte wieder Auer, dessen Schuss in letzter Sekunde zur Ecke abgelenkt werden konnte (54.).

Von den Hausherren war in puncto Offensive nichts mehr zu sehen, es spielte nur noch die Alemannia. Und das sollte in der 58. Minute belohnt werden: Nach einem tollen Pass von Daniel Brinkmann behielt Lewis Holtby die Übersicht und spielte den Ball an TuS-Keeper David Yelldell vorbei. Dort lauerte Oussalé, der das Leder souverän über die Linie bugsierte - 1:0. Der Gegentreffer verstärkte die Koblenzer Schockstarre sogar noch ein wenig. Erst die Einwechselspieler brachten noch einmal frischen Wind in die TuS-Offensive: Matthew Taylor legte auf Emmanuel Krontiris ab, der mit einem platzierten Schuss Stuckmann prüfte. Nur mit einem Riesenreflex konnte Aachens Schlussmann den Ausgleich verhindern (70.).

Seeberger wechselte beide Flügelspieler aus, um für frischen Wind bei Kontern zu sorgen. Florian Müller und Patrick Milchraum kamen für Holtby und Brinkmann. Einer dieser Konter hatte folgenschwere Konsequenzen: Auer stieß in den Koblenzer Straftraum vor und wurde dort von Manuel Hartmann unsanft von den Beinen geholt. Schiedsrichter Robert Hartmann zögerte nicht und entschied auf Strafstoß. Diese Chance ließ sich Aachens Kapitän nicht entgehen, Lehmann erhöhte auf 2:0. Das war die Entscheidung, denn auch der Schlussspurt der Rapolder-Elf - der Ex-Aachener Krontiris schoss nach schönem Solo vorbei (86.), Taylor scheiterte an Stuckmann (89.) - änderte nichts mehr am Spielausgang und dem fünften Aachener Sieg in Serie, den die Mannschaft gemeinsam mit den fast 2000 Fans feierte, die in Koblenz für allerbeste Stimmung sorgten.

Zum Spiel

„Wir haben das von der ersten Minute an sehr souverän gespielt, standen kompakt und haben nach vorne immer unsere Möglichkeiten gehabt“, bilanzierte ein zufriedener Benjamin Auer nach der Partie. Kapitän Matze Lehmann beschrieb die Vorgaben in der Halbzeitpause: „Wir wollten rausgehen und mit Druck auf das erste Tor spielen. Ich denke, das ist uns sehr gut gelungen.“ Die Traumkombination zur Führung erfreute auch das Herz des Trainers. „Daniel Brinkmann hat die Situation hervorragend eingeleitet, Lewis hat die Übersicht behalten und den Kopf hoch genommen. Und Hervé stand da, wo ein Stürmer stehen muss“, so Jürgen Seeberger. Kollege Uwe Rapolder lobte das Aachener Spiel: „Sie hatten mit Fiel und Lehmann das klare Übergewicht im Zentrum, vorne hat Benny Auer immer wieder die Bälle sehr gut abgeklemmt.“ Und in der Aachener Defensive machen Seyi Olajengbesi und Mirko Casper derzeit nicht den Eindruck, als könne sie irgendetwas aus der Ruhe bringen. „Natürlich braucht es immer auch ein wenig Glück, um viermal in Folge zu Null zu spielen. Aber wir lassen im Moment fast gar nichts zu. Die Abstimmung stimmt einfach“, erklärte Casper.

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