UEFA-Pokal KO-Runde - Saison 2004/2005 - 2. Spieltag - Donnerstag 30.09.2004  - 20:00 Uhr
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Mit 2 Siegen in die Gruppenphase einziehen

Die erfreulichste Nachricht zuerst: Alle Spieler sind fit, Trainer Dieter Hecking kann wieder einmal aus dem Vollen schöpfen.

Allerdings sind Reiner Plaßhenrich und Moses Sichone leicht ange-schlagen und der Alemannia-Coach will kein unnötiges Risiko eingehen. "Bei beiden Spielern glaube ich nicht, dass wir Pro-bleme bekommen sie aufzustellen, allerdings werden wir auch kein Risiko eingehen." Die eine oder andere Änderung bei der Mannschaftsaufstellung ist also nicht auszu-schließen, obwohl Dieter Hecking kein Freund der gepflegten
Rotation ist. "Wenn nach einem 5:1 im Hinspiel über zwanzigtausend Fans von Aachen nach Köln pilgern, sind wir es einfach unseren Zuschauern schuldig in der weitgehend stärksten Aufstellung anzutreten."

Sportlich wird am Tivoli nichts dem Zufall überlassen und so gibt in dieser Woche keinen freien Tag. "Ich will die Mannschaft zusammenhalten, sie soll sich jeden Tag bewegen", erklärt Dieter Hecking. Am Mittwoch wird sich unser Kader zusätzlich mit den Bedingungen vor Ort vertraut machen. Um 20 Uhr findet im RheinEnergieStadion das offizielle Mannschaftstraining statt. Gegner Hafnarfjördur wurde die Zeit 18.45 Uhr zur Vorbereitung überlassen.

Auch nach dem deutlichen Hinspielergebnis erwartet Trainer Hecking eine konzentrierte Leistung seiner Mannschaft. "Wir wollen am Donnerstag den Einzug in die Gruppenphase perfekt machen und auch allen zeigen, warum wir die nächste Runde erreichen. Wenn alles normal läuft, sollte das auch gelingen. Über alles andere brauchen wir gar nicht reden." Trotzdem ist davon auszugehen, dass es den Schwarz-Gelben nicht noch einmal so leicht gemacht wird wie im Hinspiel. "Hafnarfjördur wird sich bestimmt besser präsentieren wie im Hinspiel", ist sich unser Trainer sicher. "Unser Gegner ist letzte Woche isländischer Meister geworden, dort ist die Saison zu Ende und es ist jetzt für sie eine willkommene Gelegenheit, sich zum Ausklang noch einmal international zu zeigen." Über die vielleicht mangelnde Chancenverwertung in den ersten Spielen macht sich Dieter Hecking keine Sorgen. "Das sehe ich nicht als Problem an. Wir haben das beste Torverhältnis der Liga und treten geschlossen als Mannschaft auf. Klar hätten wir das eine oder andere Tor mehr erzielen können, aber das sagt wohl jeder Trainer. Eine hundertprozentige Ausbeute wird es im Fußball nie geben. Alle Kollegen, die uns beobachtet haben und mit denen ich gesprochen habe, bestätigen, dass wir schon jetzt ein stabiles Gebilde sind. Und die Trefferausbeute wird auch noch besser werden."

Trotz der Belastungen der letzten Wochen werden die Fans also keine Alemannia im Schongang erleben. "Wir wollen konzentriert nach vorne spielen", verspricht Dieter Hecking, "den Ball laufen lassen und versuchen an die erste Halbzeit vom Hinspiel anzuknüpfen. Auch in Hinblick auf die UEFA-Wertung für Deutschland wollen wir mit zwei Siegen in die Gruppenphase einziehen."

Der Unparteiische am Donnerstag wird Alexandru Dan Tudor aus Rumänien sein, begleitet von Marcel Savaniu und Christian Nica. 4. Offizieller ist bei diesem Spiel Alexandru Deaconu.

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Scharping, Michalke, Meijer, Rolfes, Plaßhenrich, Fiel, Sichone, Landgraf, Klitzpera, Blank, Straub / Trainer: Dieter Hecking

FH Hafnarfjördur: Larusson S. Gardarsson Nielsen Bjarnason Vidarsson Saevarsson Asgeirsson (82. Hallfredsson) Gudjonsson Bett (88. Björnsson) Björnsson (75. Stefansson) Borgvardt / Trainer: Jóhannesson

Ecken

9 / 5

Abseits

2 / 2

Schiedsrichter:

Alexandru Dan Tudor

Zuschauer:

21.704 (davon ca. 20 aus Island; in Köln)

Wetter:

heiter bis wolkig, 15°

Alemannia ist für die zweite Runde qualifiziert

Ohne Experimente hatte Cheftrainer Dieter Hecking seine Mannschaft nominiert, ließ lediglich Sergio Pinto wegen dessen Muskelverhärtung pausieren und setzte in der Abwehrkette von Beginn an auf den in der Meisterschaft gesperrten Stefan Blank.

Mit dem beruhigenden Vier-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel im Rücken, setzte Alemannia an diesem Abend nicht alles auf eine Karte, sondern beschränkte sich in der Anfangsphase zunächst damit, das Spiel zu kontrollieren. Dem isländischen Meister - und damit Teilnehmer an der Champions League Qualifikation im nächsten Jahr - merkte man an, dass er sich nicht noch einmal so überraschen lassen wollte wie vor 14 Tagen in Reykjavik. FH Hafnarfjördur spielte aus einer verstärkten Abwehr und neben einer Vier-Abwehrkette sorgten zusätzliche Verstärkungen auf den Außenbahnen dafür, dass das gefährliche Flügelspiel der Alemannia diesmal nicht so zum Tragen kam.

Zum ersten Mal in die Offensive gingen die Gäste dann um die 22. Minute herum, als die Mannschaft von Trainer Olafur Johannesson eine Eckballserie hinlegte und spätestens jetzt zeigte, dass sie keineswegs gewillt war, nur als Statist an einer Alemannia UEFA Cup Fete teilzunehmen. Fast 22000 Zuschauer - mehr als das Fassungsvermögen des Tivoli !! - waren ins RheinEnergieStadion gepilgert und hatten nach einer halben Stunde erstmals den Torschrei auf den Lippen. Aus gut dreißig Metern hatte Stefan Blank das Leder ans Lattenkreuz genagelt.

Nur wenige Minuten später flog Erik Meijer mit dem Kopf haarscharf an einer Scharping-Flanke vorbei und kurz vor der Pause zeigte auch der Gast, dass er die Reise nach Deutschland keineswegs nur als Saisonabschlussfahrt betrachtete. Björnsson hatte sich schön durchgesetzt, traf dann aber vom 16er nur den rechten Pfosten.

Mit einem 0:0 ging es in die Pause, der Einzug in die nächste Runde war näher gerückt. Unverändert kamen die Mannschaften aus den Kabinen, das Spiel verlagerte sich jetzt aber immer mehr in die Hälfte der Gäste. Den Schwarz-Gelben war der Wille anzumerken, auch das Rückspiel zu gewinnen. "Das war nicht nur ein besseres Trainingsspiel", meinte später Alexander Klitzpera, "die Jungs aus Island haben richtig Gas gegeben und wollten mindestens ein Unentschieden erreichen. Hinzu kam der tiefe Boden, sodass wir richtig arbeiten mussten." Doch was im Hinspiel noch perfekt gelang, wollte heute einfach nicht klappen, die Chancenverwertung. Ein Kopfball von Kai Michalke (57.) aus vier Metern Entfernung landete in den Armen des sicheren Keepers Larusson, ein weiterer Kopfball, diesmal von Florian Bruns nach einer Michalke-Ecke - kratzte Brett von der Linie (72.) und zwei Chancen Reiner Plaßhenrich in der 79. und 91. Minute waren ganz große Möglichkeiten, das Resultat wieder genauso deutlich werden zu lassen wie im Hinspiel.

Dass keine Tore fielen, nahmen die meisten Fans ihrer Mannschaft an diesem Abend aber nicht übel, zu groß war einfach die Freude über das erste UEFA Cup Heimspiel der Alemannia und das sichere Weiterkommen. Die europäische Fußballbühne wird jetzt also noch bis mindestens Dezember weitere Partien der Alemannia erleben und auch das RheinEnergieStadion, das sich als toller Austragungsort für ein Europapokalspiel präsentierte, sieht noch mindestens zwei weitere Heimspiele der Schwarz-Gelben. Alemannia Aachen hat sich mit Mannschaft und Fans wohlgefühlt und alle werden gerne wiederkommen.

Zum Spiel

Mein Statement zum Spiel fällt eigentlich relativ kurz aus, weil ich der Mannschaft gerade gesagt habe, dass ich ihr zum Einzug in die Gruppenphase gratuliere. Vor einigen Wochen haben sie noch vor dem Fernseher gesessen und davon geträumt, auf der großen europäischen Bühne des Fußballs Platz zu nehmen. Da sind wir angekommen und das ist erst einmal ein Riesenkompliment an meine Mannschaft. Über das Spiel heute, da bin ich ganz ehrlich, braucht man nicht viel zu erzählen. Das war kein gutes Spiel von uns. Ich muss den Fans heute wirklich ein Lob zollen. Sie waren sehr geduldig mit uns. Sie haben uns tatkräftig unterstützt. Sie wollten das Tor heute, glaube ich, rein schreien. Das hat nicht geklappt. Es ist sicherlich ärgerlich, weil wir das Spiel auch gewinnen wollten. Ich glaube, meine Aussagen im Vorfeld des Spiels sind ja druckreif gewesen. Ich habe gesagt, dass es sicherlich deutlich schwerer wird, dass der Gegner sich besser präsentieren will als im Hinspiel. Das muss man Hafnarfjördur auch absolut zugestehen. Sie haben die Räume wesentlich geschickter eng gemacht. Wir hatten Riesenprobleme, diesen Wall einmal zu durchbrechen, hatten dann sicherlich auch nicht das Glück in der einen oder anderen Situation. Wenn man da mal in Führung gegangen wäre, wäre das Spiel vielleicht noch anders gelaufen. So bleibt für mich unter dem Strich nur eins festzustellen. Alemannia Aachen ist auf der europäischen Fußballbühne und das ist, glaube ich, für die nächsten Wochen eine Riesenanerkennung für diesen Verein und für diese Fans. Ich hoffe, dass wir dann in der Gruppenphase bessere Spiele abliefern als heute Abend.

Stephan Straub:

Im Hinspiel sah alles viel klarer und souveräner aus. Heute haben wir phasenweise unkonzentriert und umständlich gespielt, zwar drei, vier tolle Chancen gehabt, aber die auch unglücklich vergeben. Letztendlich ist man enttäuscht, dass man das Spiel nicht gewonnen hat. Darüber hinaus freuen wir uns trotzdem, dass wir nun schwarz auf weiß die Zwischenrunde erreicht haben. Über die Fans brauchen wir uns nie zu beschweren, auch wenn es Pfiffe gibt. Selbst wenn sie alle gepfiffen hätten, das ist berechtigt. Sie kommen her, das erste Europapokalspiel, die wollen etwas sehen. Wenn man das erste Spiel gesehen hat, erwartet man als Fan halt, dass man auch hier 2:0 oder 3:0 gewinnt. Trotzdem freuen wir uns, dass die Fans uns hier toll unterstützt haben.

Kai Michalke:

Es ist oft so, dass man es auch ein bisschen unterschätzt. Wobei das, wenn überhaupt, sowieso nur im Unterbewusstsein war. Man hat gesehen, dass wir von der ersten Minute an wollten und bereit waren, das Spiel zu gewinnen. Es sollte leider nicht sein. Schade, dass wir den Leuten keine Tore bieten konnten.

Willi Landgraf:

Wenn man 5:1 in Island gewinnt und spielt dann hier, dann ist das natürlich alles nicht so einfach. Die Erwartungshaltung war natürlich groß, weil man gedacht hat, die hauen wir noch mal weg. Aber die wollten bestimmt auch ein gutes Spiel machen. Sie standen sehr kompakt, hatten in der zweiten Halbzeit, glaube ich, einen Torschuss. So muss man das auch mal sehen. Wir sind angerannt und angerannt. Wir hatten in den letzten Wochen Riesenstrapazen und zum Ende hat man gesehen, dass auch ein bisschen die Kraft gefehlt hat.

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