2. Bundesliga - Saison 2007/2008 - 10. Spieltag - Freitag 19.10.2007  - 18:00 Uhr
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Zeit für Auswärtspunkte

Trainer Guido Buchwald wird wohl erstmals die Startelf nicht verändern

Für Alemannen-Coach Guido Buchwald soll die Zeit der punktlosen Gastspiele am Freitag in der Osnatel-Arena enden: „Wir haben unsere Heimstärke gegen den SC Freiburg bewiesen, nun wollen wir auch auswärts nachziehen. Nach zuletzt drei Niederlagen stehen wir in der Pflicht, auch auf des Gegners Platz wieder zu punkten“, sagte Aachens Trainer vor der Partie beim VfL Osnabrück am Freitag.

Allerdings warnt Buchwald vor dem zu Hause noch ungeschlagenen Aufsteiger: „Sie haben von ihren vier Partien drei gewonnen und nur einmal Unentschieden gespielt. Auch den SC Freiburg haben sie besiegt. Das wir mit Sicherheit nicht leicht für uns.“ Ein bisschen freut sich der 46-Jährige aber auch schon auf das Spiel: „Ich erwarte ein volles Haus und eine tolle Stimmung, wie bei uns auf dem Tivoli. Auch wenn es schwer wird, denke ich, dass es eine schöne und spannende Aufgabe ist.“ Wie sein Team aufzutreten habe, davon hat der Coach der Alemannia klare Vorstellungen: „Wir wollen da ansetzen, wo wir gegen Borussia Mönchengladbach in der zweiten Halbzeit aufgehört haben und gegen SC Freiburg über 90 Minuten weiter gemacht haben.“

Im Bezug auf seine Startelf ließ er durchblicken, dass dieselben Spieler in der Anfangsformation stehen werden, die schon im vergangenen Heimspiel zu überzeugen wussten. „Es wäre schön, wenn ich zum ersten Mal in dieser Saison mit derselben Mannschaft anfangen kann“, verriet der Trainer der Aachener. Personell gesehen sollte nichts dagegen sprechen, da er bis auf die Langzeitverletzten (Reiner Plaßhenrich, Nico Herzig) aus dem Vollen schöpfen kann. „Sogar Hrvoje Vukovic ist wieder ins Training eingestiegen, aber es fehlt ihm nach seiner Verletzungsserie noch an Spielpraxis“, sagte der 46-Jährige. Sein Ziel sei es „Schritt für Schritt eine Mannschaft zu finden, die sich eingespielt hat“, so Buchwald. „Deshalb erwarte ich auch von dem ein oder anderen, dass er sich durchbeißt“, fügt er hinzu.

Nicht durchbeißen, aber festsetzen könnte sich sein Team im oberen Tabellendrittel mit einem Sieg in Osnabrück. „Da es viele direkte Duelle der Spitzenteams gibt, haben wir die große Chance noch näher an die Aufstiegsplätze heranzurücken“, vermutet der Alemannen-Coach. „Wir müssen uns aber auf uns selbst konzentrieren und nicht auf die anderen gucken.“ Konzentriert sei auch in den letzten Wochen trainiert worden, vor allem im Bereich Spielaufbau. „Unser Ziel ist es, schneller und sicherer das Mittelfeld zu überbrücken und ständig mehrere Anspielstationen zu haben“, sagte Aachens Trainer.

Zum Abschluss erklärt er, dass die bisherigen Auswärtsauftritte durch einen Sieg gegen die Elf von Trainer Claus-Dieter Wollitz vergessen gemacht werden sollen: „Wir haben uns in der Ferne bisher nicht so präsentiert, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber man darf auch nicht vergessen, dass wir mit Fürth, Wehen und Gladbach keine leichten Gegner hatten. Jetzt muss es unser Anspruch sein, in Osnabrück zu punkten“, so Buchwald.

In der Vergangenheit war es stets ein gutes Omen, wenn die Alemannia auf den VfL traf, da die Bilanz insgesamt positiv ausfällt: 17 Siege stehen acht Unentschieden und zehn Niederlagen gegenüber. Da die Aachener die letzten drei Spiele in Niedersachsen verloren, fällt die Bilanz dort negativ aus: Achtmal gingen die Schwarz-Gelben als Verlierer vom Platz, fünfmal trennten sich die beiden Mannschaften Remis und fünfmal waren die Alemannen siegreich.

Schiedsrichter der Partie ist der 31-jährige Tobis Christ aus München. Ihm assistieren an der Seitenlinie Torsten Bauer und Raphael Seiwert.

Infos

Bilanz gegen Osnabrück
Infos zu Osnabrück

Spieldaten

Aufstellung

VfL Osnabrück: Aziz (71. Ndjeng), Berbig, Cichon, Enochs (59. Hennings), Grieneisen, Heidrich, Manno, Reichenberger (71. Frommer), Schäfer, Schuon, Thomik / Trainer: Claus-Dieter Wollitz

Alemannia Aachen: Fiel, Klitzpera, Kolev, Lehmann, Leiwakabessy, Milchraum (71. Weigelt), Nemeth (81. Casper), Polenz (56. Lagerblom), Reghecampf, Stehle, Straub / Trainer: Guido Buchwald

Tore

0:1 Nemeth (1.), 1:1 Thomik (22.), 1:2 Milchraum (31.), 2:2 Nemeth (76.Eigentor)

Verwarnungen

  Fiel (37.),   Aziz (43.),   Cichon (64.)

Ecken

9 / 4

Abseits

5 / 2

Schiedsrichter:

Tobias Christ, Torsten Bauer, Raphael Seiwert

Zuschauer:

16.000 (davon ca. 600 aus Aachen)

Wetter:

Heiter bis wolkig, 10 Grad

Eigentor kostet den Dreier

Offene Partie beim VfL Osnabrück endet 2:2 - Nemeth trifft auf beiden Seiten

In einer spannenden Partie mit vielen Höhepunkten hat sich die Alemannia vom heimstarken VfL Osnabrück mit 2:2 getrennt. Nach 58 Sekunden erzielte Szilárd Nemeth mit einem tollen Treffer das 1:0 für die Schwarz-Gelben, bevor Paul Thomik in der 23. Minute per Kopf den Ausgleich markierte. Da Patrick Milchraum die Aachener in der 31. Minute erneut in Führung brachte und Stephan Straub kurz vor dem Pausenpfiff einen Elfmeter parierte, ging es mit der 2:1-Führung in die Pause. Durch ein unglückliches Eigentor von Szilárd Nemeth in der 75. Minute endete die Partie unentschieden.

Das Vorhaben von Alemannen-Coach Guido Buchwald, die Aufstellung seines Teams erstmals in dieser Saison nicht zu verändern, wurde durch eine Verletzung im Abschlusstraining verhindert. Für Lubos Pecka, der sich am Morgen einen Hexenschuss zugezogen hatte, kam der vielseitige Jerome Polenz auf dem linken Flügel zum Einsatz. Ansonsten gab es gegenüber dem 2:0-Erfolg über den SC Freiburg keinen weiteren Wechsel in der Startelf der Schwarz-Gelben. Somit bildeten erneut Laurentiu Reghecampf, Alex Klitzpera, Thomas Stehle und Jeffrey Leiwakabessy die Viererkette. Im Mittelfeld sollte Cristian Fiel zentral vor der Abwehr agieren, während Matze Lehmann auf der rechten und Patrick Milchraum auf der linken Seite zum Einsatz kam. Im Angriff wirbelten neben Polenz auf links in der Mitte Todor Kolev und Szilárd Nemeth auf der rechten Außenbahn. Den Kasten der Aachener hütete wie gewohnt Stephan Straub.

Bei Aufsteiger VfL Osnabrück gab es zwei Wechsel. Für Oliver Beer kam Bilal Aziz in die Partie und Gaetano Manno kam für Rouwen Hennings. Der U21-Nationalspieler bat seinen Trainer Claus-Dieter Wollitz um eine Verschnaufpause, nachdem er unter der Woche ein Länderspiel bestritten hatte, und nahm zu Beginn nur auf der Bank platz. Somit bildete der Italiener Manno zusammen mit Thomas Reichenberger den Sturm der Niedersachsen, während Aziz, Marcel Schuon, Thomas Cichon und Alexander Schäfer in der Viererkette zum Einsatz kamen. Zudem nominierte Wollitz Torhüter Tino Berbig und für das Mittelfeld Paul Thomik, Joe Enochs, den Ex-Alemannen Matze Heidrich und Henning Grieneisen.

Auf dem Weg zu den ersten Auswärtspunkten nach zuletzt drei Niederlagen legten die Aachener los wie die Feuerwehr. Noch keine 60 Sekunden waren gespielt und die Alemannia führte mit 1:0. Nach einem Abschlag von Keeper Stephan Straub traf VfL-Abwehrspieler Marcel Schuon den Ball nicht richtig. Szilárd Nemeth reagierte blitzschnell und ließ mit einer tollen Direktabnahme dem verdutzten VfL-Keeper Tino Berbig keine Chance. Es war der vierte Treffer des Slowaken und langsam bekommt man den Eindruck, dass wenn er trifft, es stets ein Tor für die Galerie wird. Auch im weiteren Spielverlauf blieben die Schwarz-Gelben am Drücker und sorgten allen voran durch den pfeilschnellen Patrick Milchraum immer wieder für Unruhe. Größere Torgelegenheiten sollten aber nicht herausspringen.

In der 13. Minute kam das erste Lebenszeichen von den sonst so heimstarken Osnabrückern. Da Alemannen-Keeper Stephan Straub aufgepasst hatte, erreichte er den Ball vor dem heranstürmenden Thomas Reichenberger. Ein paar Sekunden später hatte der Angreifer den Ausgleich dann auf dem Fuß. Er versuchte es aus ähnlicher Position wie Szilárd Nemeth, sein Ball ging jedoch knapp über den Querbalken. Der Gastgeber kam jetzt besser in die Partie und Gaetano Manno hatte die nächste gute Chance. Da der Italiener ein bisschen zu hoch gezielt hatte, blieb es bei der Führung der Aachener (18.). Diese hatte allerdings nur noch bis zur 23. Minute bestand: Die Flanke von Bilal Aziz landete genau auf dem Kopf von Paul Thomik, der Aachens Keeper keine Chance ließ - 1:1 (23.). Die Osnabrücker übernahmen in der Folgezeit das Kommando, aber der Abwehrverbund der Schwarz-Gelben hielt den Angriffen stand.

Die Alemannia zeigte die richtige Reaktion auf den Sturmlauf der Wollitz-Elf und mit einer schön einstudierten Freistoßvariante ging sie erneut in Führung: Cristian Fiel passte den ruhenden Ball von der halblinken Seite auf den am Sechzehner lauernden Milchraum. Dessen Schuss wurde noch von VfL-Spieler Joe Enochs abgefälscht und die Kugel trudelte unhaltbar ins Tor der Niedersachsen (31.). Die Buchwald-Elf bekam nun wieder etwas mehr Sicherheit, aber gute Chancen durch Milchraum in der 34. und Polenz in der 39. Minute blieben ungenutzt. Kurz vor dem Halbzeitpfiff sollten die Zuschauer noch ein weiteres Highlight zu sehen bekommen: Schiedsrichter Tobis Christ entschied nach einem Foul von Milchraum an Manno auf Elfmeter. Stephan Straub hatte sich früh für die linke Ecke entschieden und konnte so den Straßstoß von Thomas Cichon parieren.

In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit machten beide Teams da weiter, wo sie im ersten Spielabschnitt aufgehört hatten. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff hätte der starke Milchraum die Führung ausbauen können, sein Schuss ging jedoch über das Gehäuse des VfL. Auch die Osnabrücker kamen immer wieder zu kleineren Gelegenheiten, so dass die Spannung in der Osnatel-Arena zum Greifen war. Nach einem schnellen Konter hatte Kolev die nächste gute Chance, sein Schuss konnte in letzter Sekunde noch geblockt werden (55.). Mit diesem Rezept versuchten es die Schwarz-Gelben auch im weiteren Spielverlauf und deshalb zogen sie sich ein wenig zurück.

Stattdessen versuchte der Gastgeber das Spiel zu machen, die Alemannen passten jedoch gut auf. Auf einen Mann hatten die Aachener Abwehrspieler 15 Minuten vor dem Ende aber nicht aufgepasst: Szilárd Nemeth. Durch eine unglückliche Kopfballverlängerung traf der Torschütze des 1:0 diesmal ins eigene Tor. In der Schlussviertelstunde hatte der Gastgeber nun wieder etwas mehr Aufwind, hochkarätige Chancen spielten sie sich allerdings nicht mehr heraus. Vier Minuten vor dem Ende brachten die Schwarz-Gelben den VfL noch einmal ins Zittern, nachdem Laurentiu Reghecampf den Ball aus spitzem Winkel an Berbig vorbeigelegt. Zwei Osnabrücker behinderten sich im eigenen Fünfmeterraum gegenseitig, es sprang aber nur eine Ecke für die Alemannia heraus. Das war dann auch die letzte nennenswerte Aktion in der Partie gegen den heimstarken Aufsteiger, so dass am Ende ein Remis auf der Anzeigetafel zu sehen war.

Die Alemannia stand im zweiten Durchgang etwas zu tief und nahm so am Ende "nur" einen Punkt mit. Am kommenden Freitag geht es bereits weiter mit dem Heimspiel gegen den nächsten Aufsteiger. Die TSG 1899 Hoffenheim ist auf dem Tivoli zu Gast.

Zum Spiel

Matthias Lehmann: Das 2:2 war zwar ein Eigentor, aber die letzten 20 Minuten sind wir überhaupt nicht mehr hinten raus gekommen. Mit etwas Glück haben wir einen Punkt geholt. Wir hätten das Spiel hier schon vor der Pause entscheiden müssen. Andere Teams machen das, die sind einfacher eiskalter als wir es sind. Wir haben alle in der zweiten Halbzeit mehr verteidigt als nach vorne gespielt.

Stephan Straub: Das Spiel hat toll für uns begonnen. Es war ein schnelles- und kampfbetontes Match mit einem doch gerechten Ergebnis. Der VFL Osnabrück hat sich den Punkt mit seiner aggressiven Spielweise verdient. Wenn wir vor der Pause noch das 1:3 gemacht hätten, wäre der VfL auch nicht mehr ins Spiel gekommen.

Claus-Dieter Wollitz: So ein Tor wie das 0:1 schießen nicht viele in der Liga. Nach dem frühen Rückstand hat meine Mannschaft gut reagiert und den Ausgleich geschafft. Der Freistoßtrick der Aachener war schön anzusehen, aber soetwas trainieren wir die ganze Woche. Dann kam der Elfmeter und in der Pause habe ich mich schon gefragt, wie die Jungs reagieren würden. Ich muss sagen, dass war in der zweiten Hälfte absolut sehenswert, wenn man bedenkt, dass hier ein Aufsteiger gegen einen Bundesligaabsteiger gespielt hat.

Alexander Klitzpera: Vom Spielverlauf haben wie hier zwei Punkte verloren. Wenn du in Osnabrück zweimal in Führung gehst, musst du auch gewinnen. Manchmal fehlten uns einfach die nötigen Ideen, wir haben auf dem stumpfen Platz zu viel klein klein gespielt. Das Eigentor von Szilard war einfach nur ärgerlich. Trotz des einen Punktes hat man heute wieder eine deutliche Weiterentwicklung feststellen können.

Guido Buchwald: Wenn man zweimal in Osnabrück führt und vor der Pause auch noch den Sack zumachen kann, sind das hier zwei verlorene Punkte. Auf der anderen Seite haben uns die Osnabrücker in der zweiten Halbzeit ziemlich zurückgedrängt. Wir hätten die Konter besser fahren müssen. Wir hatten zwar die Räume, haben diese aber nicht genutzt.


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