ETB SW Essen: Johns, Schikora, Petereit (89. Petereit), Lekesiz (80. Beka), Saracevic, Grallert, Ouro-Akpo, Wolf, Jost, Puschmann, Acar (69. Katriniok) / Trainer: Frank Kontny
Alemannia Aachen II: Schmitz (63. Cozza) / Trainer: Thomas Hengen
0:1 Schikora (52.Eigentor)
Sabacinski (0.), Miljkovic (0.), Christoph Lambertz (0.)
Marcel Pilgrim
1.150 (davon ca. 20 aus Aachen)
wolkenlos, 18 Grad
Durch einen 1:0-Erfolg bei Tabellenführer ETB SW Essen fuhren die Oberligakicker der Alemannia den zweiten Auswärtssieg in Folge ein und rangieren damit erstmals in dieser Spielzeit auf einen Platz am rettenden Ufer. Vor 1150 Zuschauern am Essener Uhlenkrug fiel das Tor des Tages durch ein Eigentor des Esseners Tom Schikora kurz nach dem Seitenwechsel.
Ohne Unterstützung aus dem Profikader musste Thomas Hengen kurzfristig auch noch den Ausfall von Abdul Özgen kompensieren, der sich am Freitag im Training bei den Profis eine Meniskusreizung zuzog. Mit Hajri, Miljkovic und Gümüstas rutschten somit drei Neue in die 4-3-3-Startformation des Trainers.
Die offensive Ausrichtung hätte sich nach 10 Minuten beinahe bezahlt gemacht, als Gümüstas mit einer Direktabnahme nach Vorarbeit von Amachaibou eine frühe Aachener Führung nur knapp verfehlte. Danach war der Ligaprimus am Zug. Doch das gefährliche Sturmduo um den togolesischen Nationalspieler Ouro-Akpo und Ex-Profi Sascha Wolf fehlte bei vier guten Möglichkeiten bis zur Pause entweder die nötige Präzision im Abschluss oder sie fanden im starken Aachener Keeper David Hohs ihren Meister.
Im zweiten Spielabschnitt erwischten die Alemannia den besseren Start. Zunächst scheiterte Schmitz mit einem Heber noch knapp (47.), doch fünf Minuten später zappelte die Kugel dann doch im Netz. Nach einem weiten Abschlag von David Hohs schüttelte Emil Miljkovic seine Bewacher ab und zog auf und davon. Seinen Schuss konnte Schwarz-Weiß-Schlussmann Johns zwar abwehren, allerdings so unglücklich, dass er vom Oberkörper des ihm zur Hilfe eilenden Schikora rücklinks über die Linie kullerte - 0:1 (52.)!
Erneut nur fünf Minuten danach hatte Miljkovic sogar die Vorentscheidung auf dem Fuß. Nach mustergültigem Zuspiel von Kapitän Kamil Niewiadomski zog der Niederländer aus sechs Metern mit vollem Risiko ab, zielte jedoch einen Tick zu hoch. Essen stemmte sich gegen die drohende Niederlage, erspielte sich aber außer einer Doppelchance durch Wolf, der nacheinander scharfe Hereingaben von Grallert und Ouro-Akpo jeweils nur um eine Fußspitze verfehlte (60., 62.), keine wirklich zwingenden Torchancen gegen den gut organisierten Aachener Defensivverbund.
Einziges Manko der jungen Alemannenelf an diesem Nachmittag war die fehlende Kaltschnäuzigkeit bei den sich in der Schlussphase nahezu zwangsläufig ergebenden Konterchancen. Alleine in den letzten 10 Minuten rannten die Tivoli-Kicker viermal in Überzahl auf das ETB-Gehäuse, versäumten es aber jedes Mal, den Sack vorzeitig zuzumachen. Um ein Haar hätten sich die Schwarz-Gelben durch ihre Abschlussschwäche (nur sieben Treffer in elf Spielen) noch um den verdienten Lohn gebracht, doch Kaiser stand bei einem Schuss des eingewechselten Katriniok vier Minuten vor dem Ende goldrichtig und konnte den Ball auf der Linie mit der Brust abwehren. Auch beim dritten Saisonerfolg der Hengen-Elf wurden die Nerven des Anhangs bis in die Nachspielzeit auf die Folter gespannt…
Während die Gastgeber auch nach dieser Niederlage weiterhin die Tabellenspitze zieren, kletterte die Tivoli-Reserve erstmals in dieser Saison auf den elften Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der eingleisigen NRW-Liga in der kommenden Spielzeit berechtigt.