2. Bundesliga - Saison 2005/2006 - 26. Spieltag - Freitag 17.03.2006  - 19:00 Uhr
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Dosiertes Training bis Freitag

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - das gilt ganz besonders in dieser Woche. Kaum aus dem Frankenland zurück, richtet sich der Blick rund um den Tivoli schon auf den Freitagabend, wenn Dynamo Dresden zu Gast ist. Bis dahin wird das Training wohldosiert.

Dennoch schaute Coach Dieter Hecking knappe 18 Stunden nach dem 0:0 in Fürth beim Treff mit den Journalisten noch einmal kurz zurück. „Das war ein Spiel, das man so mitnehmen muss“, ordnete er die Partie am Ronhof ein und hatte ein Lob für seine Elf parat. „Die Mannschaft hat besonders hinten heraus gezeigt, warum sie da oben steht.“ Die Reife des Teams sei auch in Fürth durch nie aufkommende Hektik dokumentiert worden. Nicht zufrieden ist Hecking momentan mit Jan Schlaudraff. „Er hat sich im Mittelfeld versteckt und ist derzeit nicht in der Verfassung, die wir von ihm erwarten“, so Hecking.

Allerdings ist nicht damit zu rechnen, dass der Coach seinem Top-Torjäger eine Denkpause verpasst. „Wenn niemand verletzungsbedingt ausfällt, habe ich keinen Grund zu wechseln.“ Einziger Wackelkandidat ist Moses Sichone, der eine Rippenprellung aus Bayern mitbrachte, die aber nicht so schlimm sein sollte. Bernd Rauw zog sich beim Vormittagstraining am Mittwoch eine Oberschenkelzerrung zu und konnte deshalb nicht wie geplant am Abend für die Amateure gegen den Bonner SC auflaufen.

Bis zur Aufgabe am Freitag steht Regeneration an. Am Mittwoch liefen die Stammspieler aus und absolvierten ein intensives Dehnprogramm, um die Müdigkeit aus den Beinen zu bekommen. Außerdem standen Sauna und Pflege bei den Physiotherapeuten auf dem Tagesplan. „Am Donnerstag wird noch einmal locker-leicht trainiert“, kündigt Hecking auch für den Tag vor dem Spiel Schonung an. Der Grund ist klar: Die Zeit zwischen den Spielen ist ohnehin knapp, dazu kommen die Tugenden der Gäste. Kampf, Laufbereitschaft und Aggressivität haben Hecking und seine Scouts als Trümpfe des Dynamo ausgemacht. „Das wird ein hartes Stück Arbeit“, kündigt der Coach an, auch wenn die Schwächen der Gäste, wenn das Spiel schnell wird, den Alemannia-Verantwortlichen auch nicht entgangen sind.

Die Dresdener stecken zwar mitten im Abstiegskampf, haben aber aus den letzten fünf Spielen zehn Punkte geholt. Zuletzt feierten sie bei den heimstarken Paderbornern einen 2:0-Auswärtserfolg. „Dem Klassenerhalt ordnen wir alles unter“, sagt der neue Coach Peter Pacult, der das Team seit der Winterpause betreut. Die Sachsen reisen ungewöhnlich spät an, fliegen erst am Freitagmorgen ein.

Die Bilanz gegen Dynamo Dresden ist recht überschaubar. Nach drei Begegnungen verbucht Alemannia zwei Siege und eine Niederlage. Die Hinrunden-Partie nutzte das Team zu einem ungefährdeten 3:1-Auswärtserfolg, das letzte Aufeinandertreffen auf dem Tivoli wurde gar mit 5:1 gewonnen. Für das Spiel am Freitag wurden im Vorverkauf bisher rund 17.000 Tickets verkauft. Es gibt noch wenige Sitzplatzkarten sowie Tickets für die Blöcke K, N und V. Wer nicht ins Stadion kommen kann, hat die Möglichkeit, das Spiel in voller Länge bei Premiere zu sehen.

Schiedsrichter der Begegnung ist der Studienrat Christian Fischer (35) aus Hemer. Ihm assistieren an der Seitenlinie Thorsten Joerend und René Kunsleben.

Infos

Bilanz gegen Dresden
Infos zu Dresden

Spieldaten

Aufstellung

Alemannia Aachen: Ebbers, Fiel (58. Meijer), Klitzpera, Nicht, Noll (58. Casper), Pinto, Plaßhenrich, Reghecampf, Rösler, Schlaudraff, Sichone (83. Stehle) / Trainer: Dieter Hecking

SG Dynamo Dresden: Bröker, Cagara, Fröhlich (65. Vorbeck), Horvat, Kennedy, Kukielka, Langen (82. Neubert), Pergl, Ulich, Votava, Wagefeld / Trainer: Peter Pacult

Tore

1:0 Ebbers (62.), 2:0 Meijer (90.+1)

Verwarnungen

  Kresic (0.),   Langen (33.),   Fröhlich (51.),   Sichone (55.),   Meijer (63.),   Wagefeld (74.)

Ecken

4 / 2

Abseits

6 / 5

Schiedsrichter:

Christian Fischer, Thorsten Joerend, Rene Kunsleben

Zuschauer:

20.143 (davon ca. 1.000 aus Dresden)

Wetter:

bedeckt, 2 Grad

Hartes Stück Arbeit gegen Dynamo

Alemannia Aachen hat mit einem 2:0-Erfolg gegen Dynamo Dresden durch Treffer von Marius Ebbers und Erik Meijer am Freitagabend vorübergehend die Tabellenführung übernommen. Die Gäste waren der erwartet schwere Gegner und ließen einige Chance zur Führung ungenutzt.

Die Alemannia, unverändert im Vergleich zum 0:0 in Fürth, begann mit Schwung. Zweimal zog Marius Ebbers mit rechts ab, verfehlte das Tor aber jeweils knapp (2./8.). Auf der anderen Seite kam Pergl nach Freistoß von Wagefeld zum Kopfball, verzog aber. In Minute 24 bewies Wagefeld, warum er als guter Schütze gefürchtet ist. Aus 25 Metern zog er ab, Kristian Nicht reagierte prächtig und fing den abgeklatschten Ball vor den Dresdener Stürmern auf.

Auf der anderen Seite war Sascha Rösler nach Fehler von Votava plötzlich ganz frei, traf das Leder aber nicht richtig (38.). Zwei Minuten später köpfte Rösler nach Noll-Flanke über das Tor. Kurz vor der Pause bewahrte Kristian Nicht mit einer überragenden Reaktion die Alemannia vor dem Rückstand. Kennedy hatte geköpft. „Man hat gesehen, dass uns in der ersten Hälfte ein wenig die Frische gefehlt hat. Dazu kamen einige Fehler im Spielaufbau“, analysierte Coach Dieter Hecking nach der Partie.

Halbzeit 2 begann mit einem Paukenschlag. Kennedy lief allein auf Nicht zu, umkurvte den Aachener Keeper und schob das Leder in Richtung leeres Tor. Doch Moses Sichone rettete spektakulär auf der Linie. „Das war der Knackpunkt des Spiels, danach war die Mannschaft da“, fand Hecking. In der Tat ging jetzt was nach vorne. Nach Zusammenspiel von Rösler, Schlaudraff und Marius Ebbers tauchte schließlich wieder Schlaudraff in zentraler Position auf, setzte den Ball aber um Millimeter neben den Pfosten (54.). In der 58. Minute war Rösler mit dem Kopf zur Stelle - daneben.

Hecking brachte Mirko Casper für Emil Noll und Erik Meijer für Cristian Fiel. Meijer machte sich sogleich auf, die Aachener Führung einzuleiten. Auf ungewohnter rechter Position erlief er den Ball und passte klug zurück auf Reiner Plaßhenrich. Am langen Pfosten traf der genau den Kopf von Marius Ebbers. Keine Mühe für „Ebbe“, drittes Tor im vierten Spiel. Diskussionen, ob die Flanke gewollt war, wurden vom Tisch gefegt. „Der Heini hat mich genau gesehen“, erklärte Ebbers. „Er ist ein Flankengott“, konterte Hecking.

Die Dresdener, die während des gesamten Spiels taktisch diszipliniert blieben, antworteten mit einigen hohen Bällen, die Kristian Nicht aber nicht mehr vor allzu große Probleme stellten. In der 83. Minute musste Moses Sichone verletzt vom Feld - Knöchelverletzung. Thomas Stehle ersetzte ihn in der Bewachung des kopfballstarken Kennedy.

Die letzte Szene gehörte aber der Alemannia. Horvat ließ eine Flanke durch die Finger gleiten, Rösler setzte beherzt nach. Für Erik Meijer blieb nur, den Ball über die Linie zu nicken. „Mein hässlichstes Tor“, scherzte der Kapitän, der für ungeheure Belebung sorgte. „Gut zu wissen, einen Mann mit solchem Feuer auf der Bank zu haben“, lobte auch Hecking, dessen Prophezeiung von einem harten Stück Arbeit am Freitag in Erfüllung ging. „Man hat gesehen, dass Dresden nicht so schlecht ist wie ihr Tabellenplatz“, fand auch Marius Ebbers anerkennende Worte.

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