Das erste Heimspiel des neuen Jahres konnte die Alemannia am Samstag mit 4:2 gegen den Karlsruher SC für sich entscheiden. Die Hyballa-Elf kam vor 19.814 Zuschauern auf dem Tivoli schon früh gut ins Spiel und ging durch einen Treffer von Zoltán Stieber nach fünf Minuten in Führung. Nach dem zwischenzeitigen Ausgleich durch Staffeldt legten die Schwarz-Gelben durch zwei Treffer von Benny Auer und Tolgay Arslan noch in der ersten halben Stunde erneut vor und zogen mit dem 3:1-Pausenstand davon. Nach dem Wechsel hätte die Alemannia die Partie schon frühzeitig entscheiden können, doch klare Torchancen wurden nicht genutzt. Krebs erzielte nach 65 Minuten den Anschlusstreffer, die Alemannia schaltete zwei Gänge zurück und die Gäste drückten auf den Ausgleich. Kurz vor Ende der Partie sorgte der eingewechselte Sergiu Radu für die späte Entscheidung.
Peter Hyballa hatte angesichts der schwachen Vorstellung in Berlin bereits vor der Partie angekündigt, Änderungen in der Startelf vorzunehmen. Kurzfristig musste Alemannias Coach allerdings auch noch ungewollt umstellen: Kevin Kratz gesellte sich krankheitsbedingt zu den bekannten Ausfällen. So postierte sich vor Keeper David Hohs die Viererkette mit Aimen Demai, Tobias Feisthammel, Thomas Stehle und Timo Achenbach. Für Kevin Kratz begann Manuel Junglas auf der defensiven Position vor der Abwehr. Neuzugang Shervin Radjabali-Fardi stand erstmals in der Startelf und kam über die linke Seite, Marco Höger wie gewohnt über rechts. Hinter den beiden Spitzen Benny Auer und Zoltán Stieber startete Tolgay Arslan. Sergiu Radu stand wie angekündigt im Kader, nahm aber zunächst auf der Bank Platz.
Die Zielsetzung vor dem großen Pokalspiel gegen die Bayern war klar definiert: Es deutlich besser machen als in Berlin. Die Mannschaft schien die Forderung von Peter Hyballa rasch in die Tat umsetzen zu wollen: Fünf Minuten war die Partie gerade einmal jung, als Achenbach die Kugel von links in den Strafraum brachte, wo Stieber den Ball per Direktabnahme unhaltbar unter die Latte hämmerte – 1:0. Der junge Ungar war es auch, der kurze Zeit später die nächste große Gelegenheit auf dem Fuß hatte, doch KSC-Keeper Luis Robles packte im Nachfassen zu (11.).
Die Badener waren noch ohne Auswärtssieg in der Saison an den Tivoli gereist. Ein früher Rückstand trug da zum Selbstbewusstsein sicher nicht bei, doch die Gäste zeigten Mut und kamen schneller ins Spiel zurück, als es den Alemannen recht war. Eine weite Freistoßflanke von links konnten die Schwarz-Gelben nicht konsequent klären, Staffeldt bedankte sich und erzielte prompt den Ausgleich – 1:1 (19.).
Jetzt war es ein munteres Spiel, in dem beide Teams ständig den Weg nach vorne suchten. Die Alemannia zeigte sich nur wenig beeindruckt vom Gegentreffer und legte nur drei Minuten später erneut vor: Robles‘ Querschläger gelangte zu Stieber, der seinen Sturmpartner mit einer präzisen Flanke bediente – Kapitän Auer traf sicher per Kopf zur erneuten Führung und freute sich über sein zehntes Saisontor (22.).
Keine halbe Stunde gespielt und schon bekamen die knapp 19.814 Zuschauer bei nasskaltem Wetter drei Tore zu sehen. Doch das war noch nicht alles: Die Hyballa-Elf wollte mehr, mit schnellem Kombinationsspiel wurde der Hintermannschaft der Gäste alles abverlangt. Als Arslan in der 27. Minute zunächst gegen Langkamp am rechten Strafraumeck keine Anspielstation feststellte, entschied sich der Deutsch-Türke für einen raffinierten und gefühlvollen Heber, mit dem er den etwas zu weit aus dem Kasten stehenden Robles elegant überwand – 3:1.
Karlsruhe wirkte nun verunsichert und die Alemannia nutzte dies eiskalt aus. Höger hatte nur wenige Sekunden später den vierten Treffer auf dem Kopf, doch Robles war dieses Mal auf der Hut (28.). Sein Gegenüber David Hohs hatte längst nicht so viel zu tun. Aachens Schlussmann blieb gegen Buckleys Schuss Sieger. Demai brachte eine Minute vor der Pause Robles mit einem schönen Distanzschuss nochmals zum Fliegen, ehe die Tivoli-Kicker zurecht nach starken 45 Minuten mit Applaus von den Rängen in die Kabine verabschiedet wurden.
Hyballa sah zum zweiten Durchgang keinen Grund, personell etwas zu verändern, während KSC-Trainer Uwe Rapolder sein Wechselkontingent in der Pause komplett aufbrauchte und auf 3-4-3 umstellte, was sich zunächst auszahlte: Die erste Chance gehörte den Gästen, Langkamps wuchtigen Kopfball klärte Hohs auf der Linie (46.). Doch die Hausherren ruhten sich nicht auf der Zwei-Tore-Führung aus: Demais langen diagonalen Pass leitete Stieber direktaus der Luft auf Arslan weiter, der alleine vor Robles scheiterte (54.), ebenso wie Höger, dessen Schuss aus knapp 16 Metern zu unplatziert war (58.).
Es war eine klare Angelegenheit, bis Gaetan Krebs es in der 65. Minute nochmals spannend machte – Hohs kam beim platzierten Flachschuss von der Strafraumlinie nicht mehr heran. Die Partie hätte schon längst zugunsten der Tivoli-Kicker entschieden sein müssen, doch plötzlich war die Begegnung wieder offen. Der Sportclub witterte seine Chance und setzte alles in die Offensive. Für die Alemannen ergaben sich dabei immer wieder gute Kontergelegenheiten, doch meist wurde zu umständlich agiert. In der Schlussviertelstunde machte sich hin und wieder vereinzelt Unsicherheit bei den Schwarz-Gelben breit, der KSC hatte nun deutlich Übergewicht.
Mit Neuzugang Sergiu Radu brachte Hyballa in den letzten fünf Minuten einen Konterstürmer ins Spiel, und er sollte sich gleich in die Herzen der Fans spielen: Stieber ging nach starkem Anspiel von Radjabali-Fardi über die rechte Seite, nahm den Kopf hoch und sah den mitgelaufenen Radu, der aus kurzer Distanz die Entscheidung brachte – 4:2. Kurz darauf war Ende, die Fans stimmten sich gesanglich schon einmal auf den Kracher gegen die Bayern am kommenden Mittwoch ein.