2. Bundesliga - Saison 2007/2008 - 12. Spieltag - Freitag 02.11.2007  - 18:00 Uhr
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Gut regeneriert ins Erzgebirge

Jeffrey Leiwakabessy bleibt bis Donnerstag im Krankenhaus

Kalte Bäder, viele Kohlenhydrate und ein Waldlauf am Mittwochmorgen - so sah die Regeneration der Alemannen nach dem schweren Pokalfight gegen den VfL Bochum aus. Ziel war es, die Spieler möglichst schnell fit zu bekommen, da die Schwarz-Gelben bereits am Freitag zum Ligaspiel beim FC Erzgebirge Aue antreten.

Aachens Trainer Guido Buchwald ist über die kurze Erholungsphase nach wie vor nicht begeistert, aber er nahm die Ansetzung professionell hin: „Da fragt später keiner mehr nach. Das haben wir so zu akzeptieren“, sagte der 46-Jährige, der mit seinem Team am Donnerstagmorgen mit dem Bus nach Aue aufbrechen wird. Nach der Ankunft wird dort ein lockeres Training absolviert, um die lange Fahrt aus den Knochen zu bekommen.

Die Reise nicht antreten kann Jérôme Polenz, der sich beim Aufwärmen vor der Pokalpartie einen leichten Faserriss im Oberschenkel zugezogen hat. Ebenfalls fehlen wird Jeffrey Leiwakabessy auf Grund seiner Gehirnerschütterung. Nach einem Zusammenprall mit Epalle kurz vor der Pause blieb der Niederländer im Pokalspiel am Dienstag bewusstlos liegen und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Am Mittwoch klagte der Linksverteidiger noch über leichte Kopfschmerzen und bleibt deshalb bis Donnerstagmorgen zur Beobachtung in der Klinik. „Den Umständen entsprechend geht es ihm aber gut“, berichtete Buchwald. Ersetzt wird „Leiwa“ in Aue durch Benjamin Weigelt, der schon im Pokal für ihn in die Partie kam. Ansonsten wird der Coach der Alemannia seine Startelf aller Voraussicht nach nicht verändern. Lediglich die Option eines Einsatzes von Szilárd Nemeth - gegen Bochum geschont - hielt er sich offen. Allerdings lieferten Lubos Pecka und Marius Ebbers dem Trainer kaum Argumente, sie wieder aus der Startelf zu nehmen. Diese Entscheidung wird der Coach kurzfristig fällen.

Den kommenden Gegner hat Buchwald genau studiert, er hat sich vom Zustand der Erzgebirgler im Spiel in Kaiserslautern selbst überzeugt. Allerdings bekam er dabei das „zweite Gesicht“ der Elf von Gerd Schädlich zu sehen. Das ziehen die Erzgebirgler immer dann auf, wen es in die Fremde geht. Zuhause treten die Auer ganz anders auf. „Wir müssen die nötige Aggressivität und Kompaktheit an den Tag legen. Aue wird mit aller Macht versuchen, über den Kampf zu gewinnen. Da müssen wir gegenhalten. Sie werden mit Sicherheit nicht zimperlich mit uns umgehen und auf unsere Müdigkeit setzen. Da sie die Punkte gegen den Abstieg brauchen, rechne ich mit einem sehr schweren Spiel für uns“, erklärt Aachens Trainer, der auf seine starke Offensivabteilung der letzten Wochen baut. „Wir haben in den letzten vier Spielen neun Tore erzielt. Das ist eine sehr gute Bilanz“, resümiert der 46-Jährige.

In der Vergangenheit konnten die Schwarz-Gelben schon einen Sieg im Erzgebirgsstadion einfahren. Da sie jedoch auch eine Niederlage und ein Remis in Aue verbuchten, ist die Bilanz dort vollkommen ausgeglichen. Insgesamt sieht es sogar noch ein bisschen besser aus: Von sechs Duellen konnten die Aachener drei für sich entscheiden, einmal trennte man sich unentschieden und zwei Spiele gingen verloren.

Schiedsrichter der Partie ist der 40-jährige Georg Schalk aus Augsburg. Ihm assistieren an der Seitenlinie Markus Pflaum und Lothar Ostheimer.

Infos

Spieldaten

Aufstellung

FC Erzgebirge Aue: Curri (64. Geißler), Emmerich, Feldhahn, Heller (78. Sträßer), Keller, Klinka (64. Kaufman), Kos, Loose, Müller, Nemec, Trehkopf / Trainer: Gerd Schädlich

Alemannia Aachen: Ebbers, Fiel, Klitzpera, Lehmann, Milchraum, Nemeth (64. Kolev), Pecka (85. Krontiris), Reghecampf, Stehle, Straub, Weigelt (89. Özgen) / Trainer: Guido Buchwald

Tore

1:0 Heller (10.), 1:1 Ebbers (39.), 2:1 Loose (82.)

Verwarnungen

  Loose (54.),   Feldhahn (68.),   Stehle (86.)

Ecken

5 / 3

Abseits

2 / 4

Schiedsrichter:

Georg Schalk, Markus Pflaum, Lothar Ostheimer

Zuschauer:

9.450 (davon ca. 200 aus Aachen)

Wetter:

Nieselregen, 6 Grad

Enttäuschender Auftritt im Erzgebirge

Die Alemannia unterliegt mit 1:2 in Aue. Ebbers-Treffer reicht nicht - Straub bester Aachener.

Das dritte Spiel innerhalb einer Woche endete für die Alemannia mit einer bitteren Pleite im Erzgebirge. Nach dem Führungstreffer des Gastgebers durch einen Elfmeter von Florian Heller (10.), fiel kurz vor der Pause der Ausgleich durch einen Kopfball von Marius Ebbers. Sieben Minuten vor dem Ende der Partie kassierte die Alemannia das 1:2 durch Aues Abwehrspieler Norman Loose.

Nach dem harten Pokalfight gegen den VfL Bochum nahm Alemannen-Coach Guido Buchwald zwei Änderung in seiner Startformation vor: Den Part von Jeffrey Leiwakabessy als Linksverteidiger, der nach seiner Gehirnerschütterung gestern aus dem Krankenhaus entlassen wurde, übernahm Benjamin Weigelt. Zusammen mit Thomas Stehle, Alex Klitzpera und Laurentiu Reghecampf bildete er die Viererkette. Im Angriff kam der zweite personelle Wechsel zu Stande: Buchwald gönnte seinem müden Mittelstürmer Todor Kolev eine Verschnaufpause. Für ihn kam Szilárd Nemeth in die Partie, der zuvor noch auf der Bank Platz genommen hatte. An seiner Seite agierte Marius Ebbers auf dem rechten und Lubos Pecka auf dem linken Flügel. Dahinter kamen wie schon in den Vorwochen Matze Lehmann auf rechts, Cristian Fiel im zentralen Mittelfeld und Patrick Milchraum auf der linken Seite zum Einsatz.

Bei den kriselnden Erzgebirgern, die nur einen Sieg aus den letzten sieben Partien holten, gab es einen Wechsel in jedem Mannschaftsteil gegenüber dem 0:2 in Kaiserslautern. Lediglich im Tor schenkte Aues Trainer Rainer Schädlich erneut Axel Keller das Vertrauen. In der Viererkette durfte René Trehkopf für Carsten Sträßer ran, an der Seite von Tomasz Kos, Norman Loose und Fabian Müller. Davor kam für den verletzten Hendrik Liebers der wieder genesene Nicolas Feldhahn zum Einsatz, unterstützt von Jörg Emmerich, Florian Heller und Skerdilaid Curri. Den Sturm bildete der neu in die Partie gekommene Tomas Klinka zusammen mit Adam Nemec.

In der Anfangsphase war dem Gastgeber die Verunsicherung deutlich anzumerken. Viele Fehlpässe prägten das Spiel der Schädlich-Elf, so dass den Aachenern die ersten Minuten gehörten. Der erste Torschuss kam aber von Aue: Nach einem Freistoß von der rechten Seite kam Nicolas Feldhahn zum Abschluss. Sein Schuss verfehlte den Kasten von Stephan Straub jedoch (6.). Im direkten Gegenzug hatten auch die Schwarz-Gelben ihre erste gefährliche Aktion: Nach feinem Pass von Cristian Fiel wurde Lubos Pecka am Schuss gehindert. Bei der anschließenden Ecke überraschten die Alemannen mit einer schnellen Ausführung: Die Direktabnahme von Patrick Milchraum in der 7. Minute ging allerdings deutlich über das gegnerische Gehäuse. Die Erzgebirger wurden etwas stärken und der Schock folgte nur kurze Zeit später: Nach einer Grätsche von Alex Klitzpera an seinem Gegenspieler Skerdilaid Curri entschied Schiedsrichter Georg Schalk auf Elfmeter. Den fälligen Strafstoß verwandelte Florian Heller souverän (10.).

Mit der Führung im Rücken gewann der Gastgeber zunehmend an Sicherheit. Die daraus resultierende Konsequenz waren einige gute Chancen. Aber weder der Fernschuss von Heller (20.), noch der Fallrückzieher von Tomas Klinka kam auf den Kasten der Schwarz-Gelben. In der 29. Minute hatten die Aachener Glück, dass der Gastgeber seine Führung nicht weiter ausbaute: Nach einem Curri-Freistoß setzte Mittelstürmer Adam Nemec den Kopfball nur an den Querbalken. Nur drei Minuten später standen wieder diese beiden Protagonisten im Mittelpunkt: Der agile Curri flankte den Ball in die Mitte zu Nemec, der aus zwei Metern an Stephan Straub scheiterte. Der Weckruf kam bei den Schwarz-Gelben an und nach einer kurzen Drangphase kamen auch sie zur ersten richtigen Möglichkeit: Nachdem sich Milchraum schön auf der linken Seite durchgesetzt hatte, kam ein schneller Pass in die Mitte. Marius Ebbers verpasste den Ball jedoch um Zentimeter (31.). Sechs Minuten vor der Pause sollte er dann aber an das Leder kommen: Im ersten Versuch scheiterte der gelernte Mittelstürmer noch an Aue-Keeper Axel Keller, die anschließende Reghecampf-Flanke verwandelte er schließlich mustergültig per Kopf. Die Aachener wurden nun immer aktiver, Chancen kamen vor dem Halbzeitpfiff allerdings nicht mehr zu Stande.

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts neutralisierten sich beide Teams weitestgehend. Nicht einmal mussten beide Torhüter eingreifen. Lediglich ein Freistoß von Matze Lehmann sorgte kurz für Aufregung (55.). In der 58. Minute musste sich Stephan Straub dann aber richtig ins Zeug legen: Mit einem tollen Reflex gegen Nemec verhinderte er den erneuten Führungstreffer des Gastgebers. Danach verflachte die Partie ein wenig, obwohl die Alemannia die Partie im Griff zu haben schien. Aue wurde zunehmend in die eigene Hälfte gedrängt, Chancen waren jedoch Mangelware. Wenn es doch einmal die eine oder andere gefährliche Aktion gab, kam sie meist vom Gastgeber. Auf Aachener Seite kam nicht mehr als ein Fernschuss von Torschütze Ebbers in der 69. Minute herum.


Auch in der Schlussviertelstunde fehlte beiden Teams die wirkliche Durchschlagskraft. Deshalb schien es auch bis zur 83. Minute so, als ob sich alle Beteiligten mit dem Unentschieden arrangiert hätten. So fiel der erneute Führungstreffer der Schädlich-Elf auch wie aus dem Nichts: Nach einem Freistoß des eingewechselten Tom Geißler, erzielte Abwehrspieler Norman Loose aus dem allgemeinen Durcheinander heraus das 2:1 (83.). Alemannen-Coach Guido Buchwald reagierte postwendend und brachte für die letzten Minuten die Angreifer Emannuel Krontiris und Abdul Özgen. Zwei Minuten vor dem Ende der Partie hatte aber ein anderer die Riesenchance zum Ausgleich: Nachdem sich Krontiris schön durchgesetzt hatte, passte er in die Mitte zu Kolev. Der Bulgare versuchte es jedoch mit der schwierigeren Variante, nämlich den Ball mit der Hacke ins Tor zu bugsieren, statt mit einem Drehschuss. Aues Keeper Keller hatte keine Mühe den Ball zu halten und somit die letzte gefährliche Aktion der Alemannia zu vereiteln.



Obwohl die Aachener nach einer durchwachsenen Anfangsphase die Partie weitestgehend im Griff hatten, konnten sie nicht im Erzgebirge punkten. Zu wenig Durchschlagskraft in der Offensive und zwei unglückliche Aktionen in der Defensive verhinderten das Remis. Nach dem dritten Spiel innerhalb von nur einer Woche haben die Schwarz-Gelben nun erstmal ein wenig Zeit zu regenerieren. Am 11. November treffen sie dann vor heimischem Publikum auf den 1. FC Kaiserslautern.

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