So, 11. Dezember 2011

„Das hat mit Fußball nichts zu tun“

Aachen Ultras werden in ihrem Fanblock Opfer einer feigen Attacke

Die Regeln des Miteinanders innerhalb der Fanszene wurden während des Heimspiels der Alemannia gegen Erzgebirge Aue aufs Übelste verletzt. In ihrem Fanblock wurden die Aachen Ultras während der ersten Halbzeit von 20 bis 30 Menschen attackiert. Ordnungsdienst und Polizei waren sofort zur Stelle, ein Ordner wurde dabei an der Hand verletzt.

„Das hat mit Fußball nichts zu tun. Es ist ein Irrsinn, dass wir eine Fangruppierung gegen eine andere schützen müssen“, sagte Alemannia-Geschäftsführer Frithjof Kraemer unmittelbar nach dem Spiel. Warum die Attacke erfolgte und von welcher Fangruppe sie ausging, wollte er nicht kommentieren. „Wobei sich das Wort Fan in diesem Fall eigentlich verbietet, denn hier wurden elementare Regeln des Fantums verletzt“, so Kraemer. Die Heterogenität der Aachener Fanszene sei dem Klub natürlich bekannt, ein solcher Übergriff stelle aber eine neue Qualität dar. „Wir werden jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen und uns genau anschauen, was da passiert ist und warum. Mit den Maßnahmen haben wir unmittelbar nach dem Vorfall begonnen“, erklärte Kraemer. Jedem Täter, der identifiziert werde, drohe neben einem Strafverfahren selbstverständlich ein Stadionverbot.

Kraemer erinnerte alle Fans an die Wurzeln der Fankultur, nämlich die Unterstützung der eigenen Mannschaft. „Anscheinend ist das bei einigen in den Hintergrund gerückt. Als Verein ist die Sicherheit unserer Zuschauer unser höchstes Gut. Wir werden nicht akzeptieren, dass diese Sicherheit gefährdet wird“, sagte Kraemer, der neben der Verfolgung der Täter Gespräche mit allen Beteiligten ankündigte. „Jetzt sind alle Alemannia-Fans, die Fanklubs, die Fan-IG, die Fanbeauftragten und das Fanprojekt gefragt, den Umgang miteinander zu besprechen. Die Ausübung oder Androhung von Gewalt hat im Stadion nichts zu suchen. Es kann nicht sein, dass jemand ein Heimspiel besucht und Angst um seine Gesundheit haben muss“, so Kraemer.

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