Mo, 25. Oktober 2010

„Es hat wieder Spaß gemacht“

Alemannia überzeugt auch in Bochum – Personal am Montag leicht dezimiert

Wann hat es das zuletzt gegeben? Die Fankurve fordert unmissverständlich, jetzt den Trainer sehen zu wollen. Und das nach einem Auswärtsspiel, das nicht einmal gewonnen wurde. Peter Hyballa und Eric van der Luer genossen die Ovationen der knapp 2.000 formidablen Fans im Bochumer Stadion. „Es hat heute wieder Spaß gemacht, der Mannschaft zuzusehen“, sagte Hyballa nachher, und genau das ist es wohl, was die Anhänger unabhängig von Ergebnissen derzeit genauso sehen.

Dabei stand speziell die erste Hälfte unter keinen guten Vorzeichen. Kevin Kratz wurde das Knie aufgeschlitzt, während der Behandlungszeit fiel das 0:1 durch Saglik. „Ich habe mich entschieden, ihn behandeln zu lassen. Im Nachhinein hätten wir vielleicht schneller wechseln sollen“, erklärte Hyballa. Kurz darauf signalisierte Thomas Stehle, der sich seit Freitag mit einer Grippe herumplagte, dass er völlig platt sei. Es kam Mirko Casper. Und zu guter Letzt blieb auch Flo Müller nach einem Schlag aufs Knie in der Kabine und wurde durch Aimen Demai ersetzt. „Wenn du nach 45 Minuten schon dreimal in der Defensive wechseln musstest und auch noch 0:1 hinten liegst, dann ist das natürlich eine schwierige Situation“, meinte Erik Meijer. Während man noch in der letzten Saison zur Halbzeit hätte abpfeifen können, steht das Team 2010/2011 wieder auf – und zwar mit Leidenschaft und spielerischer Klasse. Die musste auch VfL-Coach Friedhelm Funkel anerkennen: „Ich werde meine Mannschaft fragen, ob sie das Aachener Spiel so gut fand, dass sie nur noch zugeschaut hat.“

Die Blumen nahm Hyballa gerne an, doch er haderte dennoch ein wenig mit dem Ergebnis. „Wir wollten hier gewinnen“, bekannte er selbstbewusst. „Wir sind mit dem einen Punkt hier in Bochum nicht ganz zufrieden, daran sieht man, wie unsere Ansprüche inzwischen gewachsen sind“, erklärte Routinier Thomas Zdebel, der vom Bochumer Publikum gefeiert wurde – Lohn für seine jahrelangen Leistungen beim VfL. Der 37-Jährige war das Beispiel dafür, wie gut das Team inzwischen funktioniert. Genau wie Casper und Demai lieferte Zdebel eine starke Leistung ab, leitete den Ausgleich mit einem starken Pass auf Zoltán Stieber ein. „Man hat heute gesehen, dass sich der Trainer auf den 12., 13. und 14. Spieler verlassen kann“, sagte Zdebel, der die eigenen Ansprüche weit nach hinten schob. „Ich habe heute davon profitiert, dass Kevin sich verletzt hat. Jeder möchte immer von Beginn an spielen, aber es geht immer um die Mannschaft, und die hat nicht elf, sondern 18 Spieler.“

Die werden am Mittwoch im Pokal-Kracher gegen Mainz auch benötigt. Stehle und auch Tobias Feisthammel leiden an grippalen Infekten und konnten am Montag nicht trainieren. Das Knie von Kevin Kratz ist geprellt, der Riss wurde genäht. Er konnte am Tag nach dem Bochum-Spiel nur auf dem Ergometer trainieren. Bei Florian Müller wird das Knie genauer untersucht. Die Widerstandsfähigkeit der jungen Alemannia steht vor der nächsten Probe – diesmal gegen den Tabellenführer der Ersten Bundesliga.

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