Ehemaliger Trainer starb im Alter von 65 Jahren
Die Alemannia trauert um ihren ehemaligen Trainer Jörg Berger. Wie heute bekannt wurde, starb der 65-Jährige am Mittwoch nach langer, schwerer Krankheit. Unser ganzes Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen Kindern.
Jörg Berger trainierte die Schwarz-Gelben von Oktober 2001 bis 2004. Als Nachfolger von Eugen Hach schaffte er in der Saison 2001/2002 trotz widriger Umstände den Klassenerhalt. In der folgenden Spielzeit führte er die Alemannia überraschend auf den 6. Tabellenplatz. 2003/2004 verpasste er mit der Alemannia den Aufstieg erst am letzten Spieltag und führte die Mannschaft ins Pokalfinale gegen Werder Bremen.
„Sein Tod geht mir unglaublich nah. Jörg war ein sehr warmer Mensch“, erinnert sich Erik Meijer, der in seiner ersten Saison am Tivoli unter Berger spielte. „Jörg war gern unter seinen Spielern. Er hatte ein unglaubliches Näschen für die Stimmung in der Mannschaft. Einmal kam er in die Kabine, und wir haben alle mit einer Wutrede gerechnet. Da hat er uns einen unglaublich guten Witz erzählt“, sagt Meijer. „Er hat die Leute mit seinem Humor erreicht. Für mich ist es ein großer Schock, dass er nicht mehr da ist“, sagt der Sportdirektor der Alemannia.
Berger litt an Krebs. Erstmals wurde seine Erkrankung nach dem Heimspiel gegen Union Berlin im November 2002 bekannt. Er selbst machte den Darmkrebs öffentlich. Im Jahr 2005 unterzog sich der gebürtige Gotenhafener einer Operation, 2008 folgte eine Chemotherapie. Wenige Monate nach Bekanntwerden der erneuten Erkrankung erschien seine Autobiographie „Meine zwei Halbzeiten: Ein Leben in Ost und West“. Darin beschreibt Berger sein Leben in der DDR, die Übersiedlung in den Westen, die andauernde Verfolgung durch die Staatssicherheit, seine gleichzeitigen Erfolge als Bundesligatrainer und schließlich auch die Krebserkrankung.
Sein ehemaliger Co-Trainer Frank Engel kannte Berger bereits seit 1966. „Jörg war ein toller Typ“, sagt Engel, heute Nachwuchstrainer beim DFB. „Er war immer optimistisch, hat immer nach vorne geschaut. Jörg war ein Kämpfer vor dem Herrn.“ Vor wenigen Wochen hat Engel Berger zuletzt in Duisburg besucht. „Er machte einen zufriedenen Eindruck. Aber man hat gemerkt, dass es ihn angestrengt hat“, sagt Engel, der am Tivoli Bergers rechte Hand war. „Die Zeit bei der Alemannia war mit die schönste, die haben wir beide sehr genossen“, sagt Engel.
„Jörg Berger war ein markantes Gesicht des deutschen Fußballs“, fasst Meijer zusammen. Bei jedem seiner Besuche in Aachen sorgte „der Trainer“, wie er von vielen nur genannt wurde, für lächelnde Gesichter bei Mitarbeitern und Offiziellen der Alemannia. Jörg Berger war ein stets freundlicher, warmherziger Mensch. „Sein Tod ist ein großer Verlust für uns alle“, sagt Alemannia-Präsident Dr. Alfred Nachtsheim. „Er war einer der großen deutschen Trainer. Wir werden Jörg Berger ein ehrendes Andenken bewahren.“
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