Mi, 1. Februar 2012

Aufruf gegen Gewalt, Extremismus und Rassismus

Gemeinsame Erklärung von Verein und Fanklubs

Folgender Aufruf wurde von Vertretern von Verein und Fanszene gemeinsam erarbeitet. Alle Unterzeichner dieser Erklärung müssen sich bewusst sein, dass eine bloße symbolische Positionierung gegen Gewalt und Extremismus ohne ein zukünftiges verstärktes Engagement der Lage nicht gerecht wird. Vielmehr ist diese Erklärung als eine gemeinsame Verpflichtung anzusehen, den Dialog darüber zu führen, wie ein Klima in der Fankurve geschaffen werden kann, in der Gewalt, Extremismus und Rassismus keinen Platz haben. Seitens der Alemannia steht neben dem intensiven Dialog mit allen Fangruppen die Sicherheit aller Besucher im Vordergrund. Unter anderem wurde der Ordnungsdienst weiter sensibilisiert und §5 der Stadionordnung optimiert.

 


 

Bei den letzten Spielen im Dezember kam es in den Alemannia-Fanblöcken zu Szenen, die keiner von uns beim Fußball sehen will. Beim Heimspiel gegen Erzgebirge Aue wurden die Aachen Ultras in ihrem Block von anderen Alemannia-Fans angegriffen. Beim Auswärtsspiel in Braunschweig trennte die Polizei die Aachener Fangruppen räumlich voneinander, um vergleichbaren Szenen vorzubeugen. Selbst beim Hallencup in der Neuköllner Straße kam es zu Übergriffen auf andere Alemannia-Fans.

Diese Zustände sind für den Verein Alemannia Aachen und für unsere Fanszene traurig, peinlich und untragbar. Sie können von keinem echten Alemannen hingenommen werden – zu keinem Zeitpunkt und ganz besonders nicht in der jetzigen Lage des Vereins. Im Kampf um den Klassenerhalt und das finanzielle Überleben braucht der Verein die Unterstützung aller. Nur wenn Verein, Mannschaft, Stadt, Sponsoren und Fans zusammenstehen, können wir es schaffen. Es kann nicht geduldet werden, dass unsere gemeinsamen Ziele und unser aller Ruf durch eine Spirale der Gewalt zerstört werden.

Wir fordern alle Fangruppen auf, sich in aller Deutlichkeit von Gewalt, Rassismus, Antisemitismus und jeglichem politischen Extremismus zu distanzieren und Gewalttätern und politischen Agitatoren keinen Platz in ihren Reihen zu bieten. Zum Wohle der Alemannia müssen sich alle Fangruppen zusammenreißen und den gemeinsamen Zielen unterordnen. Jedem Alemannia-Fan steht zur Unterstützung der Mannschaft sein Platz im Fanblock zu. Wenn ein kooperatives Miteinander zwischen einigen Fangruppen nicht möglich ist, so ist ein friedliches Nebeneinander das Mindeste, das von allen eingefordert wird!

Diese Grundsätze sollten für alle Alemannia-Fans selbstverständlich sein und müssen von allen Fangruppen mitgetragen werden.

Im Anschluss an das Heimspiel gegen Aue wurden bisher bundesweite Stadionverbote und örtliche Hausverbote gegen elf Personen ausgesprochen. Auch bei allen weiteren vereinsschädigenden Vorfällen muss und wird die Alemannia konsequent durchgreifen – ggf. auch ganze Gruppen oder deren Fanutensilien betreffend. Jede weitere Sanktion, die in Zukunft ausgesprochen werden muss, verstehen wir als Niederlage auf unserem Weg, die Aachener Fangemeinschaft wieder auf eine gemeinsame Basis zu stellen. Diese Basis kann nur lauten: bedingungslose Unterstützung für die Alemannia.

 

Geschäftsführer Frithjof Kraemer, Erik Meijer

für den Vorstand Dr. Alfred Nachtsheim

für die Mannschaft Kapitän Benjamin Auer

Sicherheitsbeauftragter Christian Martin

Fanbeauftragte Robert Jacobs, Lutz van Hasselt

Fanprojekt Aachen

IG der Alemanniafans und Fanclubs

Alemannia Supporters

Schwarz-Gelb 81

Stolberger Tivoli Jonge

Öcher Trommler

Rollende Aachener Kartoffelkäfer 2010

Sportfreunde Kaiserstadt

Kölsche Alemannen

Alte Kameraden

Tivoli-Flames

Euregio Kings

Grenzland Power 96

Eischwiele Jonge

Tivoli Tigers

und im Namen vieler weiterer Fanklubs und einzelner Fans der Alemannia

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