Mo, 19. Juli 2010

Michel Pfeiffer wird 85

Alemannia-Legende feiert Geburtstag

Am heutigen Montag feiert der ehemalige Spieler und Trainer der Alemannia Michael “Michel” Pfeiffer seinen 85. Geburtstag. Pfeiffer ist einer von nur drei Alemannen, die ein A-Länderspiel für die deutsche Nationalmannschaft bestritten haben, und führte die Alemannia als Trainer zu Bundesligaaufstieg und Vizemeisterschaft.

Pfeiffer begann seine fußballerische Karriere 1934 in der Jugend von Grün-Weiß Eschweiler. Nach mehrjähriger Kriegsgefangenschaft wechselte der junge Stürmer 1949 von Nachfolgeverein Eschweiler SG zum Tivoli, wo er in seinem Pflichtspieldebüt gegen Schalke 04 ein Tor und eine Vorlage zum 3:1-Sieg beisteuerte. Schnell stieg der “Michel”, wie er nur genannt wurde, zum Stammspieler auf, der als Außen- und Innenstürmer durch seine Wendigkeit und Technik überzeugte. 1954 galt Pfeiffer als möglicher Kandidat für die Weltmeisterschaft in der Schweiz, wurde jedoch nach einer Leistenverletzung von Trainer Herberger nicht berücksichtigt. 100.000 Zuschauer wurden schließlich im Wembley-Stadion Zeuge von Pfeiffers Länderspieldebüt. Der englische 3:1-Sieg blieb trotz überzeugender Leistungen in der B-Nationalmannschaft und im Verein sein einziges A-Länderspiel. Mit den Führungsspielern Pfeiffer und Josef “Jupp” Martinelli gehörte die Alemannia zu den führenden Vereinen der Oberliga West und verpasste 1956 und 1958 nur denkbar knapp den Einzug in die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Insgesamt erzielte Pfeiffer 75 Tore in 244 Meisterschaftsspielen für die Alemannia.

Michel Pfeiffer ließ seine aktive Laufbahn bei Rot-Weiss Essen und Fortuna Geleen ausklingen und begann seine Trainerkarriere ebenfalls in den Niederlanden bei Roda JC Kerkrade und Sittardia Sittard. Während der Saison 1966/67 gelang es Alemannia-Präsident Leo Führen, Pfeiffer vom SC Schwenningen auf die Trainerbank des Tivoli zu lotsen. Unter seiner Regie gelang 1967 auf Anhieb der lang ersehnte Aufstieg in die Bundesliga. Eine einzige Heimniederlage stand in der überzeugenden ersten Bundesligasaison zu Buche, und 1969 gelang sogar sensationell die Deutsche Vizemeisterschaft. Auf dem Höhepunkt des Erfolges verließ Pfeiffer die Alemannia, kehrte aber nach Stationen in Pirmasens, Salzburg und Gütersloh 1973 noch einmal für 14 Monate zu den Schwarz-Gelben zurück. Bis 1981 war Pfeiffer als Trainer in Baesweiler, Schwenningen, Langerwehe und sogar in Jeddah/Saudi-Arabien und Sfax/Tunesien tätig.

“Michel” Pfeiffer ist bis heute Mitglied des Ältestenrats der Alemannia. Seinen 85. Geburtstag kann der Jubilar leider nicht in seinem Haus in Vaals verbringen, er erholt sich im Krankenhaus von einer Hüftoperation. "Pfeiffer ist ein Aachener Original, der im Umfeld des Tivoli nicht wegzudenken ist. Wenn er von alten Zeiten erzählt, könnte man stundenlang zuhören. Wir wünschen ihm gute Besserung und hoffen, dass wir ihn noch viele Jahre im neuen Tivoli begrüßen dürfen”, so Alemannia-Präsident Dr. Alfred Nachtsheim.

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